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Brandenburg: Mordversuch mit Baustellenschild

Zeitsoldat Levent C. schluckte, schüttelte den Kopf.

Zeitsoldat Levent C. schluckte, schüttelte den Kopf. Die zweieinhalb Meter lange Baustellenbake, die ihm die Richter zeigten, war von der Charlottenburger Kaiserdammbrücke auf die Stadtautobahn und die Motorhaube seines BMW geschleudert worden. Wie durch ein Wunder wurde der 30-jährige Levent C. nur leicht verletzt. Die Staatsanwaltschaft geht von versuchtem Mord aus.

Heimtückisch habe der 23-jährige Daniel B. gehandelt, als er am 12. September letzten Jahres gegen 22 Uhr das Verkehrsschild samt Standfuß von der Brücke wuchtete. Ihm sei bewusst gewesen, dass Verkehrsteilnehmer dadurch zu Tode kommen könnten. Daniel B. wehrte ab: „Ich bin kein gewalttätiger Mensch, ich wollte niemanden töten oder verletzen.“ Den Wurf aber gab der Mann aus Charlottenburg zu und entschuldigte sich. Er könne sich aber nur bruchstückhaft erinnern. „Ich hatte wieder viel Alkohol getrunken und Drogen genommen.“ Auf der Brücke sei es zu einem Streit mit seiner Freundin gekommen. „Ich boxte aus Wut gegen das Schild.“ Warum er es dann in die Tiefe schleuderte, könne er sich nicht erklären. Ein Ehepaar hatte den Wurf beobachtet. „Wie ein Gewichtheber hat er die Bake hochgestemmt“, erinnerten sie sich. Als das Schild fiel, hätten sich die beiden Personen auf der Brücke umarmt und gejubelt. Das Ehepaar lief dem Werfer hinterher. Dieser soll versucht haben, den 45-jährigen Mann zu schlagen, aber nicht richtig getroffen haben. Der Prozess wird heute in einer Woche fortgesetzt. K. G.

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