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Brandenburg: Nächster Halt: Liebe

150 000 Menschen feiern umsonst und draußen bei Musikfestval in Kostrzyn

Kostrzyn - So ein bisschen ist’s wie bei der Loveparade, nur ohne Techno. Von „Love & Peace“ ist überall die Rede, die Veranstalter werben voll Pathos: „Kommt zusammen in die Atmosphäre des Friedens, der Freundschaft, von Toleranz und Liebe.“ Fehlen nur Friedenstauben.

Aber ganz so schlimm ist es gar nicht beim Festival „Haltestelle Woodstock“, das heute im polnischen Kostrzyn (Küstrin) beginnt, gleich hinter der Landesgrenze, 80 Kilometer nordöstlich von Berlin. Im Gegenteil, es ist wunderbar. Mehr als 150 000 Menschen feiern bis Sonntag auf dem Festivalgelände. 40 Rockbands spielen live, darunter auch populäre Bands wie Clawfinger aus Schweden und lokale Gruppen wie Thee Flanders aus Potsdam. Ihre Gage: läppische 35 Euro, plus Reisekosten.

Es ist nämlich so: Das Festival, das an Woodstock 1969 erinnert und nun schon zum 14. Mal stattfindet, ist keine kommerzielle Veranstaltung (es wird nicht mal Eintritt verlangt), sondern vielmehr ein Dankeschön der Stiftung „Großes Orchester zur Festtagshilfe“. Sie sammelt jährlich in Polen Spenden für Kinderkrankenhäuser. Finanziert wird das Festival durch separate Spenden und Fördergelder, etwa vom Brandenburger Jugendministerium, das 3000 Euro dazuschießt. Die Helfer – die 1000 Mann der „Peace Patrol“ – erhalten für ihren Job ein warmes Mittagessen.

Der erste Fan ist schon vor zwei Wochen angereist, zur Belohnung gab es traditionell ein Frühstück beim Bürgermeister von Kostrzyn. Mit Anzug versteht sich, soviel Anstand muss sein. AG

Das Festival im Netz:

www.haltestelle-woodstock.de

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