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Brandenburg: Natur macht sich bezahlt

Claus-Dieter Steyer

Brandenburg ist mit Schätzen nicht eben reich gesegnet. Die Natur mit ihren Seen, den Wäldern und Heiden aber gehört dazu. Nicht zufällig hat sie gerade dort ihre Schönheiten bewahrt, wo im letzten halben Jahrhundert nicht viel geschah: An der Grenze zu Polen und auf den riesigen Truppenübungsplätzen von Russen und NVA. Damit diese Reize erhalten bleiben, hat der Landtag früh reagiert. Ein Drittel der Fläche steht heute unter Landschafts und Naturschutz, wenn auch in unterschiedlichen Kategorien. Aber Schutz allein genügt heute nicht, man kann und muss in Brandenburg mit der Natur auch Geld verdienen.

Der Dauerstreit im Nationalpark Unteres Odertal ist ein Paradebeispiel für ungenutzte Reserven. Mit Zug oder Auto brauchen Berliner maximal 90 Minuten, um eine faszinierende Natur zu erreichen. Doch statt die Touristen an den Bahnhöfen oder Parkplätzen mit Angeboten willkommen zu heißen und sie als Wirtschaftsfaktor zu begreifen, wird die Kraft in Kleinkriegen verschwendet.

Nicht besser sieht es in Lieberose am Rande der Lausitz auf. Ein Nationalpark soll auf einem früheren Übungsgelände entstehen, fordern engagierte Einwohner und Unternehmer. Doch Jäger und Pilzsammler wittern auch hier Gefahr für ihr Hobby und ersticken jeden Vorstoß. So aber kann kein segensreicher Tourismus wachsen. Die Zeiten sind offenbar noch nicht ernst genug.

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