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Oranienburg

© dpa

Oranienburg: Eine Stadt blüht auf

In Oranienburg eröffnet Sonnabend die Landesgartenschau – mit 1,2 Millionen Blumen und Stauden.

Oranienburg - Hat die Stadt keine anderen Sorgen als eine Blümchenschau? Dutzendfach musste Oranienburgs Bürgermeister Hans-Joachim Laesicke in den vergangenen Wochen diese Frage beantworten. Viele zweifelten am Sinn einer Landesgartenschau in der vor allem durch die Gedenkstätte für das NS-Konzentrationslager bekannten Stadt im Norden Berlins Speckgürtel. Für andere war Oranienburg lange vor allem die größte Staufalle auf dem Weg zur Ostsee. Anhalten und Bummeln? Das kam kaum in Frage, zumal das Schloss durch die jahrzehntelange Nutzung als Kaserne jeden Glanz verloren hatte.

Heute sind die Staus dank Umgehungsstraße längst verschwunden. Bürgermeister Laesicke lädt zum Plausch ins Café Lieschen am renovierten Schloss ein. Von hier genießen die Gäste neue Aussichten. Kein Gestrüpp behindert mehr den Blick auf herausgeputzte Bürgerhäuser und die neue Schlossbrücke. Auf der anderen Seite liegt der abgesenkte Schlossplatz, der sein historisches Aussehen zurückerhalten hat.

Hier steigt am Samstagvormittag die große Eröffnung der vierten Brandenburger Landesgartenschau (Laga). Gleich dahinter beginnt das 30 Hektar große Festareal unter dem Motto „Traumlandschaften einer Kurfürstin“ mit 1,2 Millionen Blumen und Stauden, künstlichen Wasserwegen und Gartenzimmern in Bildern aus der Zeit der Namensgeberin der Stadt, Louise Henriette von Oranien.

„Die Landesgartenschau ist für uns ein beschleunigtes Programm zur Stadterneuerung“, sagt Bürgermeister Laesicke. Rund 30 Millionen Euro von Bund, Land, EU und Stadt sind im und um den Schlosspark verbaut worden. „Jeder investierte Steuer-Euro löste vier oder sogar fünf Euro durch private Bauherren aus.“ Deshalb lohnt sich im Unterschied etwa zur Laga in Eberswalde, die sich auf ein Industriegebiet konzentriert hatte, durchaus ein Bummel in den Straßen rund um den Schlosspark. Die meisten Besucher werden ohnehin zwangsläufig einen Spaziergang durch die Stadt machen. Denn die bequemste und schnellste Anreise bieten S- und Regionalbahn. Schon auf dem Weg zum etwa 15 Minuten entfernten Eingang dürfte mancher Gast sein Vorurteil über Oranienburg ablegen.

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