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Christine Hohmann-Dennhardt, Vorstand Integrität und Recht bei VW.

© dpa

SPD: Ausgerechnet jetzt kommt die Sache mit der hohen Abfindung

Da will die SPD zu neuen Gipfeln empor und dann das. Zwölf Millionen Abfindung nach 13 Monaten für VW-Vorstands- und Parteimitglied Christine Hohmann-Dennhardt. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

Es ist ja nicht so einfach mit der Politik – wird sich die SPD gerade sagen. Da will sie zu neuen Gipfeln empor, gar den Bundeskanzler stellen, und dann kommt: VW. Immer wieder. Was insofern misslich ist, als einer ihrer Ministerpräsidenten im Aufsichtsrat sitzt und das Unternehmen auch eine Staatsangelegenheit ist. Ausgerechnet dieser Aufsichtsrat hat gerade einer Zahlung von stolzen zwölf Millionen Euro für ein ausscheidendes Vorstandsmitglied zugestimmt: für Christine Hohmann-Dennhardt nach nur 13 Monaten. Andere, nicht zuletzt bei VW, erreichen das im Leben nicht.

Zur Unzeit

Nun gibt es Gründe, rechtliche, für diese Zahlung. Aber sie kommt eben zur Unzeit, steht völlig quer zu dem, was die SPD den Wählern anbieten will: mehr Gerechtigkeit, auf allen Ebenen, nicht zuletzt beim Geld. Ihr hilft wenig, dass Hohmann-Dennhardt Verfassungsrichterin war und Sozialdemokratin ist, im Gegenteil, das macht die Sache noch schwieriger zu erklären. Fälle wie dieser zahlen nämlich mächtig ein auf das Gefühl der Ungerechtigkeit, von dem der Kanzlerkandidat Martin Schulz jetzt dauernd spricht. Was tun? Das, was Hohmann-Dennhardt VW verordnen wollte: maximale Transparenz schaffen. Um den Schaden wenigstens zu begrenzen.

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