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Auch im reichen Deutschland gibt es mangelernährte Kinder.

© imago/epd/imago/Christian Ditsch

„Bekämpfung des Fachkräftemangels“: Kindergrundsicherung hilft Betroffenen und der Wirtschaft

Lange gab es Streit um die Kindergrundsicherung. Nun aber zeigt eine Studie, dass nicht nur Armut bekämpft wird, sondern es auch „eine Investition in unsere Volkswirtschaft“ ist.

Die Kindergrundsicherung hat einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung zufolge „deutliche positive Effekte“ für Kinder und ihre Familien sowie für Gesellschaft und Wirtschaft. Die Kinderarmut sinke durch die Maßnahme „relativ rasch“ um zwei Prozentpunkte, heißt es in der am Freitag veröffentlichten Studie.

Außerdem verbesserten sich die Bildungschancen. „Die Kindergrundsicherung steht nicht nur für Armutsbekämpfung, sondern sie ist auch eine wirksame Bildungsinvestition“, sagte Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne).

„Weniger Kinderarmut, langfristig bessere Bildungschancen für Kinder und klare positive Impulse für den Wirtschaftsstandort Deutschland. So lassen sich die Ergebnisse der Studie zusammenfassen“, sagte Paus weiter. „Die Kindergrundsicherung ist somit auch ein Baustein zur Bekämpfung des Fachkräftemangels.“

155.000
Stellen sind im Jahre 2050 mehr verfügbar als ohne Kindergrundsicherung, sagt die Studie.

Die Kindergrundsicherung führe „mittel- bis langfristig zu positiven Arbeitsmarkt- und Einnahmeeffekten für unsere Sozialversicherungssysteme.“ Sie sei daher „nicht nur eine lohnende Investition in die Zukunft unserer Kinder“, sondern auch „eine wichtige Investition in die Zukunft unserer Volkswirtschaft“.

Die Studienautoren gehen davon aus, dass nach Einführung der Kindergrundsicherung 282.000 Kinder nicht mehr unterhalb der Grenze der Armutsgefährdung leben müssten.

Ein „erheblicher Teil der Kinder aus Familien, die durch die Grundsicherung finanziell bessergestellt werden“, erreiche später höhere Bildungsabschlüsse, erwarten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.

Im Jahr 2050 würden demnach 840.000 Menschen mehr ein mittleres bis höheres statt eines niedrigen Bildungsniveaus haben, als es ohne Kindergrundsicherung der Fall wäre.

Die Studie erwartet auch positive Effekte für die Wirtschaft, etwa eine spürbar steigende Beschäftigung. 2050 seien in der deutschen Wirtschaft rund 155.000 Stellen mehr verfügbar als ohne Kindergrundsicherung. Die gesamtwirtschaftliche Produktion werde durch die Kindergrundsicherung im Jahr 2050 erwartbar um 11,3 Milliarden Euro höher ausfallen als ohne deren Einführung.

„Die Kindergrundsicherung ist nicht nur ein effektives Instrument zur Bekämpfung von Kinderarmut, sondern auch gut für die Wirtschaft und die öffentlichen Finanzen“, lautet das Fazit der Studie. (AFP)

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