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Bundesminister für Verkehr und Digitales: Volker Wissing (FDP).

© Imago/photothek/Janine Schmitz

„Nur von Partnern, die unsere Werte teilen“: Wissing warnt vor Kauf von Künstlicher Intelligenz aus China

Bei KI sollte sich Deutschland aus Sicht des Bundesdigitalministers auf Länder mit gleichen Werten stützen. Andererseits dürfe man sich auch nicht abhängig von den USA machen.

Künstliche Intelligenz (KI) spielt in allen Bereichen eine immer größere Rolle, auch die Frage der Kontrolle wird immer wichtiger. Bundesdigitalminister Volker Wissing (FDP) hat sich nun dafür ausgesprochen, auf KI basierende Technologien nicht aus Ländern wie China zu beziehen.

„Künstliche Intelligenz kann nur aus einem Umfeld von Partnern kommen, die unsere Werte teilen: G7 oder die OECD“, sagte Wissing der „Süddeutschen Zeitung“. China oder auch Russland gehören zu keiner der beiden Gruppen.

„Für uns in Europa ist die wertebasierte Regulierung besonders wichtig“, sagte Wissing weiter. Zugleich dürfe Europa aber auch nicht einseitig auf die USA setzen.

In manchen Ländern hat die Regierung Zugriff auf die Daten von privaten Unternehmen.

Volker Wissing, Bundesminister für Verkehr und Digitales (FDP)

„Wir dürfen uns bei KI nicht von Kalifornien abhängig machen. Das ist eine Frage der Souveränität.“ Die großen US-Technologiekonzerne wie Apple, Google und Microsoft haben ihren Sitz in dem US-Bundesstaat.

Wissing reist am Sonntag mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und einer Delegation nach China. Das Thema autonomes und vernetztes Fahren werde dort eine wesentliche Rolle spielen.

„Wir sind gerade dabei, mit China und den USA über internationale Zulassungsvorschriften von solchen Fahrzeugen zu sprechen“, sagte Wissing. „Wir müssen dafür sorgen, dass Autos, die bei uns hergestellt werden, am Ende auch weltweit fahren können.“

Das gelte auch umgekehrt – selbst vor dem Hintergrund der Frage, ob die Autodaten der Deutschen bei chinesischen Firmen sicher seien. „Wir brauchen den Marktzugang in China, umgekehrt akzeptieren wir natürlich auch den Wettbewerb hierzulande. Alles andere wäre nicht im Interesse der Verbraucher, die ja beste Qualität zum günstigsten Preis haben wollen.“

Klar sei aber auch, so Verkehrsminister Wissing: „In manchen Ländern hat die Regierung Zugriff auf die Daten von privaten Unternehmen.“ Wenn man ein Produkt aus einem solchen Land nutze, müsse man sich klarmachen, dass die Regierung diese Daten jederzeit erhalten könne. Autos – nicht nur chinesische – seien Datensammelstellen.

„Die Automobilhersteller haben mittlerweile ein mindestens genauso großes Interesse an den Daten ihrer Kunden wie am Verkauf des Fahrzeugs selbst.“ (lem)

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