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Friedrich Merz mit Bundeskanzler Olaf Scholz im Vorfeld an die Regierungserklärung zum Jahreswirtschaftsbericht 2023.

© Imago/Political-Moments

„Es war mit Schröder einfacher“: Friedrich Merz fremdelt mit dem Charakter von Olaf Scholz

Zuletzt hat Kanzler Scholz immer wieder das Gespräch mit CDU-Chef Merz gesucht. Der erklärt nun, was die Zusammenarbeit mit Scholz für ihn schwierig macht – und mit welchem Mitglied der Regierung es besser läuft.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat in den letzten Wochen immer wieder die Annäherung an CDU-Chef Friedrich Merz gesucht, zuletzt beim Thema Migration. Doch dieser scheint sich eher nach der Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) zurückzusehnen, zu dessen Amtszeit Merz so wie heute Oppositionsführer war.

Mit Schröder habe er nach den Terroranschlägen in den USA vom 11. September 2001 „sehr eng abgestimmt zusammengearbeitet“, sagte Merz am Mittwoch beim Wirtschaftsgipfel der „Süddeutschen Zeitung“ in Berlin. „Ja, das war eine etwas andere Lage. Es war aber auch mit Schröder einfacher.“

Es ist halt schwierig, mal herauszufinden, was er eigentlich will.

CDU-Chef Friedrich Merz über Bundeskanzler Olaf Scholz

Auf die Frage, was mit dem heutigen Kanzler Olaf Scholz (SPD) so schwierig sei, atmete der Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag erst einmal tief durch. „Wo soll ich anfangen?“, fragte er dann zurück. „Es ist halt schwierig, mal – selbst in längeren Gesprächen – herauszufinden, was er eigentlich will und was man eben belastbar miteinander verabreden kann.“

Das sei auch eine Frage des Typs, sagte Merz. „Schröder war da anders, ich bin da anders, Scholz ist eben auch ein bisschen anders.“

Ein Bild aus einfacheren Zeiten: Gerhard Schröder, Friedrich Merz und Guido Westerwelle auf der Feierstunde zum 75. Geburtstag von Hans-Dietrich Genscher.
Ein Bild aus einfacheren Zeiten: Gerhard Schröder, Friedrich Merz und Guido Westerwelle auf der Feierstunde zum 75. Geburtstag von Hans-Dietrich Genscher.

© Kai-Uwe Heinrich/Tagesspiegel

Deutschland habe derzeit leider eine Koalition, „die permanent streitet“. In dieser Koalition gebe es einen Partner, der beide Rollen – Opposition und Regierung – einzunehmen versuche, sagte Merz, ohne die FDP zunächst beim Namen zu nennen.

„Wir haben ja im Grunde zwei Oppositionsführer in Deutschland: einen in der Regierung und einen in der Opposition, einen im Parlament.“ Das sei für ihn aber kein Problem. „Ich arbeite mit Christian Lindner ja gerne zusammen.“ (dpa)

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