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Alles ganz locker? Sigmar Gabriel (links) zu Beginn der SPD-Präsidiumssitzuung im Willy-Brandt-Haus in Berlin mit dem Vorsitzenden der hessischen SPD, Thorsten Schäfer-Gümbel.

© dpa

SPD: Gabriel pocht auf Vorschlagsrecht bei Kanzlerkandidatur

In der neuen Debatte um den SPD-Kanzlerkandidaten pocht Parteichef Sigmar Gabriel auf sein Vorschlagsrecht. Er wies Darstellungen zurück, wonach sich Peer Steinbrück am Wochenende selbst als Kanzlerkandidat ins Gespräch gebracht habe.

In der neuen Debatte um den SPD-Kanzlerkandidaten pocht Parteichef Sigmar Gabriel auf sein Vorschlagsrecht. Er werde der SPD zur Person und zum Verfahren rechtzeitig einen Vorschlag machen, sagte Gabriel am Montag nach einer Sitzung des Präsidiums in Berlin. Dies werde zwischen Ende 2012 oder Anfang 2013 geschehen. Gabriel wies Darstellungen zurück, wonach sich der frühere SPD-Finanzminister Peer Steinbrück am Wochenende selbst als Kanzlerkandidat ins Gespräch gebracht habe. Er habe sich Steinbrücks Äußerungen im Hessischen Rundfunk selbst angehört und sei fest davon überzeugt, dass solche Meldungen „nicht den Tatsachen entsprechen“.

Darauf lege auch Steinbrück Wert, fügte Gabriel hinzu. Dieser habe ihm über Handy eine entsprechende Kurznachricht geschickt, die er aus Höflichkeit aber nicht öffentlich zitieren wolle. Die Aufregung vom Wochenende finde er jedenfalls „relativ putzig“, meinte Gabriel. Nach Ansicht des konservativen „Seeheimer Kreises“ in der SPD gehört Steinbrück auf jeden Fall zum potenziellen Kandidatenkreis. „Ich bin froh, dass er das auch so sieht“, sagte der Sprecher des Kreises, Garrelt Duin. In „Spiegel online“ rügte er indirekt SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles, die Steinbrücks Äußerungen kritisiert hatte. „Jeder in der SPD sollte sich über Peer Steinbrück als Aushängeschild freuen“, meinte Duin. „Sein Ansehen ist ein Pfund, mit dem die Partei wuchern muss.“ Der 64-Jährige Steinbrück hatte mit Blick auf die Kanzlerkandidatur erklärt: „Der Zeitpunkt wird kommen, wo ich mich in Absprache mit zwei oder drei Führungspersönlichkeiten der SPD darüber zusammensetze.“ Zum jetzigen Zeitpunkt halte er eine solche Debatte aber für völlig falsch.

Die Diskussion müsse zunächst intern geführt werden, betonte Steinbrück. Mit jeder öffentlichen Äußerung würde er die Diskussion derzeit mehr irritieren und belasten. „Wenn Sie sich entscheiden, für so etwas zu kandidieren, dann allerdings mit vollständiger Kraft und mehr als 100 Prozent. Wenn, dann wollen Sie gewinnen, und zwar mit jeder Faser Ihres Körpers.“ Nahles hatte dazu gesagt: „Selbstausrufungen sind in einer modernen demokratischen Partei wie der SPD aus der Mode gekommen“. (dpa)

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