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Hessen: SPD fürchtet neuen Anlauf Ypsilantis

Die hessische SPD-Vorsitzende Ypsilanti plant offenbar, sich doch noch mit den Stimmen der Linken zur Regierungschefin wählen zu lassen. Das ruft die Bundesspitze auf den Plan, die ein "Debakel" vorhersagt - egal, ob Ypsilantis Vorhaben aufgeht oder nicht.

Die SPD-Bundesspitze fürchtet einem Zeitungsbericht zufolge einen neuerlichen Anlauf der hessischen SPD-Vorsitzenden Andrea Ypsilanti, sich mit den Stimmen der Linken in Hessen zur Ministerpräsidentin wählen zu lassen. Der Parteivorsitzende Kurt Beck, seine drei Stellvertreter und Generalsekretär Hubertus Heil wollten sich in den kommenden Wochen deshalb gemeinsam mit Ypsilanti treffen und sie von einer solchen Aktion abhalten, berichtete die "Süddeutsche Zeitung". Die SPD in Hessen war auf Anfrage unterdessen zu keiner Äußerung bereit.

In der SPD-Parteispitze hieß es laut "SZ", das Ziel eines Treffens mit Ypsilanti sei es, die Landesvorsitzende vor den Folgen eines erneuten Anlaufs vor der Bundestagswahl 2009 für die Bundes-SPD zu warnen. Ein Bündnis mit der Linken sei zum jetzigen Zeitpunkt verheerend für die SPD. Für das Gespräch sei ein Termin im August denkbar. Aus der Spitze verlautete, zwischen Beck, seinen beiden zum konservativen SPD-Teil zählenden Stellvertretern Frank-Walter Steinmeier und Peer Steinbrück sowie Vize Andrea Nahles, die dem eher linken Flügel zugerechnet wird, herrsche in dieser Frage völliges Einvernehmen.

Ypsilanti im Urlaub

Sollte Ypsilanti in einem neuen Anlauf die Wahl verfehlen, sei es "ein Debakel" für die SPD, hieß es in Berlin. Sollte sie Erfolg haben und Koch ablösen, hätte die gesamte Partei auf dem Weg zur Bundestagswahl 2009 ein massives Glaubwürdigkeitsproblem.

Die SPD in Hessen will sich unterdessen nicht zu einem möglichen Bündnis mit der Linken äußern. Alle Überlegungen zur Lösung der Hängepartie in Hessen seien im Urlaubsgepäck, sagte ein Sprecher in Wiesbaden. Ypsilanti macht derzeit Urlaub in Frankreich. Danach werde die Partei weitersehen.

Ein erster Versuch Ypsilantis zur Bildung einer von den Linken tolerierten rot-grünen Minderheitsregierung war am Widerstand aus den eigenen Reihen gescheitert. Die CDU-Landesregierung unter Ministerpräsident Roland Koch ist derzeit nur noch geschäftsführend im Amt. (jvo/AFP/dpa)

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