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Partei in der Krise: SPD sinkt erstmals unter 20-Prozent-Marke

Auch als Oppositionspartei kann die SPD bislang offenbar nicht von sich überzeugen. Laut aktueller Umfrage kommen die Sozialdemokraten nur noch auf 19 Prozent.

Es ist das schlechteste Umfrageergebnis, das das Forsa-Institut je für die SPD gemessen hat. Im Stern-RTL-Wahltrend sackten die Sozialdemokraten im Vergleich zur Vorwoche um einen Punkt auf 19 Prozent. Damit liegt die Partei vier Punkte unter ihrem Ergebnis bei der Bundestagswahl, bei der sie mit 23,0 Prozent ihr schlechtestes Resultat in der Geschichte der Bundesrepublik einfuhr – und das zwei Wochen nach ihrem Bundesparteitag in Dresden, bei dem die Sozialdemokraten den Aufbruch in eine neue Zukunft beschworen hatten. 

Trotz seiner umjubelten Antrittsrede auf dem Parteitag konnte offenbar auch der neue SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel bei den Wählern nicht punkten. Auf die Frage, wen sie direkt zum Kanzler wählen würden, entschieden sich nur 19 Prozent der Deutschen für Gabriel, 60 Prozent zogen Merkel vor. Damit schnitt Gabriel schlechter ab als der damalige Parteichef Kurt Beck, der zu Beginn seiner Amtszeit im Mai 2006 auf eine Zustimmung von 25 Prozent kam. 

Hätten die Bürger die Wahl zwischen Frank-Walter Steinmeier und Merkel, würden sich nach dem Wahltrend ebenfalls 19 Prozent für den ehemaligen SPD-Kanzlerkandidaten, aber bei dieser Konstellation nur 57 Prozent für die CDU-Chefin entscheiden.

Forsa-Chef Manfred Güllner sagte dem Stern, der neue SPD-Chef habe "für die Menschen noch keine Konturen". Alarmierend für Gabriel sei, dass sich lediglich 15 Prozent der Jüngeren (18- bis 29-Jährige) für ihn entscheiden würden. Und nur 46 Prozent der SPD-Wähler würden ihn zum Kanzler wählen, Steinmeier habe dagegen im Augenblick noch 54 Prozent der SPD-Wähler hinter sich.

Von dem Verlust der SPD profitieren die Grünen, die in der Forsa-Umfrage um einen Punkt auf 13 Prozent stiegen. Die Union legte im Wahltrend um einen Punkt auf 37 Prozent zu, die Liberalen fielen um einen Punkt auf 12 Prozent.

Ungeachtet der Spekulationen um die Zukunft des erkrankten Parteichefs Oskar Lafontaine würden sich – wie in den Wochen zuvor – 12 Prozent der Wähler für die Linke entscheiden. Für "sonstige Parteien" würden 7 Prozent der Wähler stimmen.  

Quelle: ZEIT ONLINE

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