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Politbarometer: SPD wieder leicht im Aufwind

Kanzlerin Merkel ist weiterhin die beliebteste Politikerin im Land. Dagegen verlor ihre Partei in der politischen Stimmung etwas; die SPD legte dafür leicht zu.

Mainz - Die SPD hat bei den Wählern wieder Boden gegenüber der Union gut gemacht: In der politischen Stimmung legten die Sozialdemokraten laut ZDF-Politbarometer um drei Punkte auf 34 Prozent zu. Zugleich verschlechterten sich CDU/CSU leicht auf 39 Prozent (minus eins). Bei der Sonntagsfrage, die längerfristige Überzeugungen und Parteibindungen stärker berücksichtigt, kam die Union unverändert auf 37 Prozent, die SPD auf 32 Prozent (plus eins). Die Liste der zehn wichtigsten Politiker führt in der Umfrage der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen weiter Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) an.

FDP und Grüne kamen in der politischen Stimmung unverändert auf sieben beziehungsweise zehn Prozent, die Linkspartei auf sechs Prozent (minus zwei). Bei der Sonntagsfrage verbuchte die FDP unverändert neun Prozent, die Linkspartei acht Prozent (minus eins), die Grünen zehn Prozent (plus eins). Dreierkoalitionen ausgenommen hätte damit weiterhin nur eine Koalition aus CDU/CSU und SPD eine Regierungsmehrheit.

Merkel vor Steinmeier und von der Leyen

Bei der Bewertung der Spitzenpolitiker erhielt Merkel auf der +5/-5-Skala einen Durchschnittswert von 1,6 (vorher 1,7) und führt damit weiterhin die Top Ten an. Platz zwei verteidigte Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) mit 1,3 (vorher 1,4), gefolgt von Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU), die mit 1,2 (vorher 1,1) einen Platz aufrückte und Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) mit 1,1 (vorher 1,2) auf Rang vier verwies. Auf den nächsten Plätzen folgen SPD-Chef Kurt Beck mit 0,9 (vorher 0,8) und mit deutlichen Einbußen Innenminister Wolfgang Schäuble (CDU) mit 0,5 (vorher 0,8).

Trotz der guten Bewertung für Merkel zweifelt eine Mehrheit der Befragten am Rückhalt für die CDU-Vorsitzende in den eigenen Reihen: 53 Prozent haben den Eindruck, dass die CDU in wichtigen politischen Fragen nicht voll hinter ihrer Chefin steht. Nur 39 Prozent gehen von einer breiten Unterstützung aus. Ähnlich fallen die Einschätzungen für Beck und die SPD aus: Für 37 Prozent der Befragten hat der SPD-Vorsitzende die Rückendeckung seiner Partei, für 46 Prozent ist dies nicht der Fall.

Schlechte Werte für den SPD-Chef

Zugleich waren deutlich weniger Befragte als noch vor einem Jahr der Überzeugung, dass Beck die SPD erfolgreich in die Zukunft führen wird. In der aktuellen Umfrage trauen 39 Prozent Beck dies zu, 45 Prozent haben dagegen Zweifel. Vor zwölf Monaten sahen dagegen noch 55 Prozent die SPD mit Beck an der Spitze auf einem guten Weg, nur 26 Prozent waren skeptisch. Unter den SPD-Anhängern erwarten 56 Prozent eine positive Entwicklung der Partei unter Beck, im April 2006 waren es noch 71 Prozent.

Für das Politbarometer befragte die Forschungsgruppe Wahlen vom 17. bis 19. April 1251 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte. Die Fehlertoleranz bei den großen Parteien beträgt 2,7 Prozentpunkte, bei den kleineren 1,4 Prozentpunkte. (tso/AFP)

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