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Politik: Serbien: Kosovo-Rebellen geben auf

Am Donnerstag werden serbische Regierungstruppen im Presevotal in den letzten Abschnitt der Pufferzone zum Kosovo einmarschieren. Die Entwaffnung der albanischen Rebellen soll unter internationaler Aufsicht bis Ende des Monates abgeschlossen werden.

Am Donnerstag werden serbische Regierungstruppen im Presevotal in den letzten Abschnitt der Pufferzone zum Kosovo einmarschieren. Die Entwaffnung der albanischen Rebellen soll unter internationaler Aufsicht bis Ende des Monates abgeschlossen werden. Rebellenkommandant Muhamet Xhemajli galt als das letzte Hindernis zu einem friedlichen Ausweg im südserbischen Presevotal. Nach Angaben aus Belgrader Regierungskreisen hat die Nato-Friedenstruppe (Kfor) den albanischen Hardliner in der Nacht auf Dienstag beim Grenzübertritt in das Kosovo festnehmen können. Muhamet Xhemajli wollte sich offenbar rechtzeitig absetzen, bevor die serbischen Regierungstruppen am Donnerstag in den letzten Abschnitt der Pufferzone zum Kosovo einrücken. Zuletzt hatte er noch erklärt, er werde mit seinen Männern den serbischen Einheiten erbitterten Widerstand leisten. Dies obwohl Shefket Musliu, der oberste Rebellenführer, am Montag bereits die Kapitulation der albanischen "Befreiungskämpfer" im Presevotal unterzeichnet hatte. Die Mannschaft von Hardliner Xhemajli wollte ihrem Kommandanten offenbar auch nicht in den aussichtslosen Kampf folgen: 43 Männer haben sich am Montag mit drei Lastwagen voll Waffen, Munition und Sprengstoff den russischen und US-Friedenssoldaten an der Kosovo-Grenze ergeben.

Die Kämpfer der Befreiungsarmee für Presevo, Medvedja und Bujanovac" (UCPMB) hatten sich vor knapp eineinhalb Jahren in der Pufferzone zum Kosovo einnisten können. Der Name der Rebellentruppe steht für die drei mehrheitlich albanischen Gemeinden im südserbischen Presevotal. Die UCPMB hielt Teile des fünf Kilometer breiten Streifens entlang der Kosovo-Grenze besetzt und lancierte aus der Pufferzone heraus ihre Angriffe auf die serbischen Regierungstruppen. Das Ende der mehrere hundert Mann starken UCPMB begann im vergangenen Oktober mit dem Sturz von Jugoslawiens Präsidenten Slobodan Milosevic näher zu rücken. Nach dem Tauwetter zwischen Nato und Belgrad waren die serbischen Einheiten für die Kfor keine Bedrohung mehr. Im Gegenzug wurde die UCPMB immer mehr zum Störfaktor und zur Gefahr für die Stabilität im Dreiländereck zwischen Serbien, Kosovo und Mazedonien. Das Kapitulationsabkommen zwischen der serbischen Regierung und UCPMB-Chef Shefket Musliu wurde vom Nato-Sondergesandten Pieter Feith vermittelt.

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