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Die Staatsanwaltschaft hatte wegen Bestechung fünf Jahre Haft für Silvio Berlusconi gefordert.

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Drei Jahre Haft wegen Korruption: Silvio Berlusconi erneut verurteilt

Silvio Berlusconi ist zu drei Jahren Haft wegen Korruption verurteilt worden. Italiens Ex-Regierungschef muss die Strafe aber nicht antreten.

Ein Gericht in Neapel hat Italiens ehemaligen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi am Mittwochabend wegen Bestechung eines Senators zu drei Jahren Haft verurteilt. Berlusconi kann dagegen Berufung einlegen, was er bei anderen Prozessen in der Vergangenheit auch stets gemacht hat. Da die Tat im Herbst verjährt, also lange vor einem möglichen Berufungsprozess, muss der 78-Jährige nicht ins Gefängnis.

Die Staatsanwaltschaft hatte für Berlusconi fünf Jahre Haft gefordert. Die Vorsitzende Richterin Isabella Romani blieb mit ihrem in Abwesenheit des Angeklagten gefällten Urteil darunter.

Der Fall geht bis ins Jahr 2006 zurück. Silvio Berlusconi wurde jetzt für schuldig befunden, als damaliger Oppositionsführer den Senator Sergio De Gregorio aus dem Mitte-links-Lager dazu bewogen zu haben, sich seiner rechtskonservativen Partei Popolo della Libertà (PdL, Volk der Freiheit) anzuschließen. Berlusconi wollte damit die Regierung von Romano Prodi schwächen, der damals im Senat nur über eine sehr knappe Mehrheit verfügte.

Der Anklage zufolge bekam der Senator drei Millionen Euro, davon zwei Millionen in bar. Tatsächlich stürzte die Regierung Prodi im Jahr 2008, weniger als zwei Jahre nach der Parlamentswahl. Der Staatsanwalt Vincenzo Piscitelli sprach während Verfahrens von einer "kolossalen" finanziellen Zuwendung, die lediglich Berlusconis Ziel gedient habe, Prodi zu stürzen "und den Posten selbst zu übernehmen". AFP

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