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Dialogfähig: Rut Brandt, Leonid Breschnew und Willy Brandt in Bonn.

© dpa

SPD und „Pegida“: Reden? Mit denen?

Zur Geschichte der SPD gehört die Erfindung der Ostpolitik. „Wandel durch Annäherung“ hieß die Devise. Doch mit der "Pegida" soll's partout keinen Dialog geben. Das verwundert. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Malte Lehming

Die SPD lehnt jeden Dialog mit der „Pegida“ ab. Das wäre ein „völlig falsches Zeichen“, sagt Generalsekretärin Yasmin Fahimi. Sie warnt vor einem „aufkeimendem Verständnis“ für jene, die „Ressentiments und Hass“ schüren. Was soll man davon halten? Zur Geschichte der SPD gehört die Erfindung der Ostpolitik. „Wandel durch Annäherung“ hieß die Devise. Man traf sich mit Leonid Breschnew und Erich Honecker, verfasste Grundsatzpapiere mit der SED. Helmut Schmidt besuchte die kommunistische Führung in China, Gerhard Schröder turtelt bis heute mit Wladimir Putin herum. Von Johannes Rau stammt das Motto „versöhnen statt spalten“, Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel reist demnächst nach Saudi-Arabien. Und Außenminister Frank-Walter Steinmeier führt intensive Gespräche mit dem Iran, der an seinem Atomprogramm bastelt und Israel mit Auslöschung droht. Kurzum: Wirklich verpönt ist ein Dialog mit Schurken bei den Genossen nicht. Sie sind sogar stolz auf das Konzept, glauben, dass sich durch kommunikative Einbindung verhärtete Fronten aufbrechen lassen. Umso befremdlicher, dass nun gegenüber der „Pegida“ ein kalter Krieg ausgerufen wird. Was sagt eigentlich Egon Bahr dazu?

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