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Umfrage: SPD legt deutlich zu

Aufwind für Frank-Walter Steinmeier und die SPD: In einer neuen Umfrage haben sich die Genossen um drei Prozentpunkte verbessert. Schwarz-Gelb jedoch behält die Mehrheit.

Gut eine Woche vor der Bundestagswahl kann endlich auch die SPD ihre Anhänger mobilisieren und verspürt in Wählerumfragen deutlich Aufwind. Nach dem TV-Duell ihres Kanzlerkandidaten Frank-Walter Steinmeier mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) verbessern sich die Sozialdemokraten laut ARD-"Deutschlandtrend" um 3 Prozentpunkte auf 26 Prozent. Auch im ZDF-Politbarometer kann die SPD in der Wählergunst aufholen: Wenn schon an diesem Sonntag gewählt würde, könnte die SPD mit 25 Prozent der Stimmen rechnen, 2 Prozentpunkte mehr als in der Vorwoche.

Auch in der Kanzler-Frage kann Steinmeier laut der ARD-Umfrage den deutlichen Abstand zu Merkel verringern. Wäre eine Direktwahl möglich, würde die CDU-Vorsitzende jetzt auf 53 Prozent kommen (minus 2). Steinmeier steigert sich von 23 Prozent auf 30 Prozent. Damit ist der Abstand zwischen ihnen von 32 auf 23 Punkte geschrumpft.

Allerdings hat sich an den Mehrheitsverhältnissen nichts geändert. So bleiben Union und FDP bei der am Donnerstagabend veröffentlichten Umfrage von Infratest dimap unverändert. Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, kämen CDU/CSU auf 35 Prozent und die FDP auf 14 Prozent. Zusammen erreicht Schwarz-Gelb damit eine Mehrheit von 49 Prozent. Zu fast den gleichen Zahlen kommt die Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen für das ZDF: Die Union bleibt demnach unverändert bei 36 Prozent. Zusammen mit der FDP (13 Prozent, minus 1 Punkt) haben CDU/CSU weiterhin eine knappe Mehrheit.

Damit gibt es bislang lediglich Verschiebungen innerhalb des linken Lagers. Die Linkspartei verliert einen Punkt und erreicht jetzt 11 Prozent. Die Grünen büßen 2 Punkte auf 10 Prozent ein. Die Mannheimer Forscher vermelden: Für die Grünen entscheiden sich 10 Prozent der Wähler (minus 1), die Linke kommt weiterhin auf 11 Prozent.

Der TV-Dreikampf zwischen FDP-Chef Guido Westerwelle, dem Spitzenkandidaten der Grünen Jürgen Trittin und Linkspartei-Chef Oskar Lafontaine hat hingegen keinem der drei Kandidaten Auftrieb gegeben. Zufrieden mit Westerwelle zeigen sich 43 Prozent (- 4), mit Trittin 38 Prozent (- 1) und mit Lafontaine 20 Prozent (- 3).

Zehn Tage vor der Wahl sind der Umfrage von infratest dimap zufolge noch 24 Prozent der Wähler unentschieden, wen sie am 27. September wählen werden. Damit liegt der Anteil der Unentschiedenen etwas höher als vor vier Jahren. 2005 waren es kurz vor der Wahl nur 19 Prozent. Die Werte des ZDF-Politbarometers liegen deutlich darunter: Demnach sind 15 Prozent der Befragten noch unsicher, ob es bei ihrer geäußerten Wahlentscheidung bleibt. Mehr als ein Viertel (26 Prozent) gaben an, dass sie gar nicht zur Wahl gehen werden oder noch nicht wissen, ob und wen sie wählen wollen.

Infratest dimap befragte vom 15. bis 17. September 1000 Wahlberechtigte, bei Direktwahl und Koalitionsbewertung 1252. Die Fehlertoleranz beträgt 1,4 bis 3,1 Prozentpunkte. Die Forschungsgruppe Wahlen interviewte im selben Zeitraum 1352 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte.

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, Reuters

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