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SPD

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Umfrage: SPD steigt nach dem Führungswechsel in der Wählergunst

Die Wähler begrüßen den Wechsel an der Spitze der SPD: In einer aktuellen Umfrage kann die SPD um vier Prozentpunkte zulegen. Die Hälfte der Deutschen glaubt, dass das neue Führungsduo die Partei aus der Krise führen kann. Weder der Linken noch der Union kann der Aufwind der SPD aber etwas anhaben.

Der überraschende Führungswechsel an der Spitze der SPD kommt bei den Wählern gut an. In einer Forsa-Umfrage für "Stern" und RTL stiegen die Sozialdemokraten von Freitag bis Montag in der Wählergunst um vier Punkte auf 26 Prozent, meldete das Magazin.

Allerdings konnten die Sozialdemokraten auch durch den Rücktritt von SPD-Chef Kurt Beck der Linkspartei in der Wählergunst nichts anhaben: Diese blieb unverändert stabil bei 14 Prozent. Auf die Zustimmung zur Union hatte die Kür von Frank-Walter Steinmeier zum Kanzlerkandidaten und Franz Münteferings Comeback als SPD-Vorsitzender ebenfalls keinen Einfluss; die Union blieb bei 37 Prozent Zustimmung.

Schwarz-gelb und rot-rot-grün theoretisch gleichauf

Der Umfrage zufolge verliert die FDP einen Prozentpunkt auf elf Prozent, womit eine schwarz-gelbe Koalition aktuell 48 Prozent Zustimmung hätte. Ein - von Müntefering allerdings kategorisch ausgeschlossenes - Bündnis aus SPD, Linken und Grünen würde gleichauf liegen. Zuletzt hatte Schwarz-Gelb mit 49 Prozent einen Vorsprung von vier Punkten auf das linke Lager.

Die Personalentscheidungen der SPD werden der Umfrage zufolge von den Deutschen überwiegend positiv beurteilt. 54 Prozent begrüßen die Lösung mit Frank-Walter Steinmeier als Kanzlerkandidat und Franz Müntefering als Parteichef. Nur 32 Prozent finden sie nicht gut. Fast jeder Zweite (49 Prozent) glaubt, dass die beiden die SPD aus der Krise führen können. Ebenfalls die Hälfte der Bürger (52 Prozent) schätzt die Chancen der SPD auf ein gutes Ergebnis bei der nächsten Bundestagswahl nun größer ein.

Steinmeier schneidet im direkten Vergleich mit Merkel besser ab als Beck

In direktem Vergleich mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) schneidet Steinmeier deutlich besser ab als der am Sonntag zurückgetretene Parteichef Kurt Beck. Gefragt, wen sie zum Regierungschef wählen würden, entschieden sich 49 Prozent für Merkel und 28 Prozent für Steinmeier. Vergangene Woche lag die Kanzlerin bei 57 Prozent, 45 Punkte vor Beck.

Forsa-Chef Manfred Güllner sagte "stern.de", die Entwicklung in der SPD habe zu einer Polarisierung geführt. Jetzt stünden die eigenen Anhänger sowohl der SPD als auch der Union stärker hinter ihren Kandidaten. Beck habe selbst bei SPD-Anhängern Zustimmungswerte von weniger als 20 Prozent erreicht, Steinmeier werde nun von 70 Prozent der SPD-Anhänger gestützt.

Das Berliner Forsa-Institut hatte im Auftrag von "Stern" und RTL am Montag 1002 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger befragt. Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte. (nis/dpa/AFP)

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