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Brandenburg: Polizist soll Fäuste eingesetzt haben – Prozess wegen Misshandlungen im Amt

Zweimal soll ein 29jähriger Polizeimeister grundlos zugeschlagen haben. Auf dem Gelände eines Spandauer Jugendclubs attackierte er laut Anklage einen jungen Mann, weil der nach seiner vorläufigen Festnahme trotz Aufforderung, die Zigarette auszumachen, grinsend weiter rauchte.

Zweimal soll ein 29jähriger Polizeimeister grundlos zugeschlagen haben. Auf dem Gelände eines Spandauer Jugendclubs attackierte er laut Anklage einen jungen Mann, weil der nach seiner vorläufigen Festnahme trotz Aufforderung, die Zigarette auszumachen, grinsend weiter rauchte. Knapp ein Jahr später soll der Beamte auf dem U-Bahnhof Zoo die Geduld verloren und einen Betrunkenen geschlagen haben. Beide Einsätze beschäftigen nun das Amtsgericht Tiergarten.

Der Beamte bestritt die Vorwürfe. Es sei in keinem Fall zu absichtlichen oder unverhältnismäßigen Attacken gekommen. Im Gegenteil. Auf dem Bahnsteig habe er dem angetrunkenen Mann aufhelfen wollen. „Ich beugte mich zu ihm runter, da hat er mich geschlagen.“ Er habe sich lediglich „reflexartig“ gewehrt, beteuerte der Angeklagte. Augenzeugen aber schilderten die Szene anders. „Der ältere Herr sollte den Bahnsteig verlassen“, erinnerte sich eine 23-Jährige. Als er mit den Armen fuchtelte, habe der Polizist „gezielt mit der Faust gegen die Schläfe geschlagen“.

Im Mai 2002 vor dem Jugendclub ging es um den Verdacht eines Drogendelikts. „Ich habe meine Zigarette nicht gleich ausgemacht, bin ein bisschen frech geworden“, sagte der 23-jährige Jonny T. „Da hat er mich an einen Zaun gedrückt und mit dem Knie gestoßen.“ In früheren Aussagen sprach T. allerdings noch von einem Faustschlag. Der Prozess wird nächste Woche fortgesetzt. K. G.

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