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Das Amazon-Logistikzentrum in Brieselang schließt bald.

© Imago/Sabine Gudath

Amazon-Schließung in Brandenburg: Brieselang wünscht sich mehr Unterstützung für Beschäftigte

Der Abzug des Unternehmens ist laut des stellvertretenden Bürgermeisters ein herber Schlag für die Gemeinde. In der Region will Amazon aber weiter investieren.

Brieselang wünscht sich wegen der baldigen Schließung des Amazon-Logistikzentrums mehr Unterstützung vom Unternehmen für die Beschäftigten. Das Angebot im Sozialplan sei zwar ehrenwert, sagte der stellvertretende Bürgermeister Thomas Lessing der Deutschen Presse-Agentur am Montag. „Aber wir würden uns wünschen, dass Amazon wirklich alles tut, um den Beschäftigten den Übergang in eine neue Stelle zu erleichtern“, sagte er. „Vielleicht kann Amazon hier ja doch noch über seinen Schatten springen.“

Am Freitag hatte sich Amazon mit dem Betriebsrat über einen Sozialplan für die rund 600 Beschäftigten verständigt. Sie können sich entscheiden, ob sie eine Abfindung annehmen oder an einen anderen Amazon-Standort wechseln, wie ein Sprecher mitteilte. Allerdings seien Standorte in der Region rar. „Deshalb ist uns bewusst, dass das vermutlich nicht für jeden eine Option ist“, sagte der Sprecher.

Allerdings unterstütze der Konzern seine Belegschaft auch in anderer Form - etwa mit einer internen Jobmesse, mit der die Beschäftigten an Arbeitgeber in der Region vermittelt werden sollen. Über die Einigung hatten zuvor mehrere Medien berichtet.

Amazons Abzug sei nicht nur für die Beschäftigten, sondern auch für die Gemeinde ein herber Schlag, sagte Lessing. „Es handelt sich hier um einen nicht unbeachtlichen Gewerbesteuerzahler, insofern kullert auch finanziell eine Träne“, sagte Lessing. Wichtiger sei aber, was jetzt mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern passiere.

Die Einigung zwischen Betriebsrat und Amazon sieht vor, dass Ende Juli das letzte Paket vom Band rollt. Dass der Standort schließen wird, ist bereits seit Ende Februar bekannt. Obsolet wurde das Zentrum laut Amazon, weil die ältere Halle nicht zu einem modernen Logistikzentrum umgebaut werden konnte. Eine zentrale Rolle spiele dabei das Thema Robotik. Amazon plane aber, in den kommenden drei Jahren zwei neue Logistikzentren in Deutschland zu errichten und so rund 2000 Arbeitsplätze zu schaffen. Auch Berlin-Brandenburg bleibe eine wichtige Region, in der der Konzern weiter investieren wolle. (dpa)

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