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Studierende in Potsdam haben es schwer, ein WG-Zimmer oder einen Platz im Wohnheim zu ergattern. 

© Matthias Balk/dpa

Kaum bezahlbare Zimmer: Wohnheimplätze in Potsdam gefragt wie nie

In der Landeshauptstadt sind die Bewerberzahlen für eine Unterkunft auf dem Höchststand. An den anderen Hochschulen im Land sieht die Lage deutlich entspannter aus.

Zu Beginn des Sommersemesters suchen viele Studierende in Potsdam noch händeringend nach einer Wohnung. Die Bewerberzahlen für einen Wohnheimplatz erreichten zum Sommersemester 2023 mit rund 1650 Bewerbungen einen neuen Höchststand, teilte eine Sprecherin des Studentenwerks Potsdam auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Im Sommersemester 2022 waren es etwa 1380. Hunderte Studenten werden wohl in diesem Jahr leer ausgehen.

Das Studentenwerk hat knapp 3200 Wohnplätze, davon 2430 in Potsdam. In der Landeshauptstadt seien alle Plätze vermietet, sagte die Sprecherin. Insgesamt wurden zum neuen Semester fast 600 neue Mietverträge abgeschlossen. Dazu zählten auch Verlängerungen und Umzüge innerhalb der Wohnheime. 500 Bewerbern konnte bislang trotz vollständiger Unterlagen kein Angebot gemacht werden.

Entspanntere Lage in Frankfurt (Oder)

Deutlich entspannter stellt sich die Situation beim Studentenwerk Frankfurt (Oder) dar. Zwar sei die Nachfrage nach Wohnplätzen in den letzten zwei Jahren spürbar gestiegen. „Trotzdem können wir derzeit allen interessierten Studierenden einen Wohnplatz anbieten“, sagte eine Sprecherin des Studentenwerks. Das Studentenwerk im Osten verfügt über fast 3800 Wohnplätze an Standorten in Frankfurt (Oder), Eberswalde, Senftenberg und Cottbus.

Die Auslastung liegt nach Angaben der Sprecherin mit Ausnahme von Eberswalde bei 87 Prozent. In der Stadt im Nordosten von Berlin gebe es kaum noch Kapazitäten.

Kritik an der Regierungskoalition

Das Studentenwerk in Potsdam dringt für seinen Bereich auf zusätzlichen Wohnraum. „Aktuell können wir nur weniger als zehn Prozent der Studierenden in unserem Zuständigkeitsbereich (Potsdam, Brandenburg an der Havel, Wildau) versorgen“, betonte die Sprecherin. Selbst mit den bislang zusätzlich geplanten 690 Plätzen verfehle die Regierungskoalition ihr anvisiertes Ziel einer Versorgungsquote von 20 Prozent deutlich.

Auch in Frankfurt (Oder) ist trotz ausreichend Wohnheimplätzen längst nicht alles rosig: Es bestehe ein erheblicher Sanierungsbedarf, der aus eigenen Mitteln nicht realisiert werden könne und für den Fördermittel benötigt würden, sagte die dortige Sprecherin des Studentenwerks. An 40 Prozent aller vorhandenen Wohnanlagenplätze seien in den letzten 20 Jahren keine Sanierungen vorgenommen worden.

Die Mieten für Wohnungen und WG-Zimmer sind trotz Preiserhöhungen im Zuge der Energiekrise vergleichsweise niedrig geblieben. „Die günstigste Wohnform ist ein Bett in einem Zweibettapartment und kostet 225 Euro“, erklärte die Sprecherin des Studentenwerks in Potsdam. Einzelapartments mit eigener Küchenzeile und Bad kosteten aktuell in einem Neubau 335 Euro. (dpa)

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