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Landeshauptstadt: 200 000 Euro für Fehlalarme in Rechnung gestellt

Jahresbilanz der Feuerwehr: Brand in der Speicherstadt größte Bewährungsprobe des vergangenen Jahres

Potsdams Personenaufzüge sind sicherer geworden. Im Vorjahr musste die Feuerwehr nur zwölf Menschen aus stecken gebliebenen Fahrstühlen befreien, ein Bruchteil der Zahlen vergangener Jahre. In 80 Fällen mussten morsche Bäume gefällt werden. Diese Marginalien fügte der Leiter der Potsdamer Berufsfeuerwehr, Branddirektor Wolfgang Hülsebeck, am Donnerstagabend in seinen Bericht vor dem Ordnungsausschuss der Stadtverordnetenversammlung ein. Seine Männer hatten aber auch weitaus schwierigere Aufgaben zu meistern. Vor allem der Großbrand, der am 1. November in einem leer stehenden Speicher an der Leipziger Straße ausbrach. Dabei kamen keine Menschen zu Schaden, wie dies bei Wohnungsbränden oft der Fall ist. Hülsebeck ist deshalb besonders froh, dass die Zahl solcher Brände zurück gegangen ist.

Technische Hilfeleistungen haben weiter den höchsten Anteil an den Einsätzen. Besonders spektakulär war dabei die Absicherung von zwei Bombenentschärfungen im März und im Oktober in der Innenstadt. Ältere Personen und Patienten aus dem Bergmann-Klinikum mussten dafür evakuiert werden. Insgesamt ist allerdings die Anzahl der Krankentransporte stark zurückgegangen, eine Folge der Gesundheitsreform. 2001 waren es 13 794, im Vorjahr noch 5907. In 567 Fällen mussten gehbehinderte Personen auf Tragen aus dem Haus geschafft werden. Auf dem Gebiet der Notfallhilfe sind die Zahlen angestiegen, bei den Bränden (2568) leicht gesunken. Als unentbehrliche Partner erwiesen sich 2005 erneut die Freiwilligen Feuerwehren, von denen die aus Bornstedt, Drewitz und Groß Glienicke mit jeweils mehr als 50 die meisten Einsätze hatten. Nicht zurückgegangen sind die so genannten „Fehlalarme“ (537). Sie werden manchmal unabsichtlich durch Meldeanlagen ausgelöst, deren Anzahl sich zur besseren Brandsicherung in den Betrieben und Einrichtungen deutlich erhöht hat. Immer wieder werden Feuermelder aber auch mutwillig eingeschlagen. Für dabei ertappte Täter wird dies ein teurer Spaß. Für die Kosten der Fehleinsätze wurden sie von der Feuerwehr im Vorjahr mit insgesamt etwa 200 000 Euro zur Kasse gebeten. E.Hoh

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