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ATLAS: Ab in die Mitte

Endlich, endlich eine Stimme aus der Kunst, der bildenden, zum Stand der Dinge in der Stadt. Endlich eine Wortmeldung zum Inhalt, statt zur Form.

Endlich, endlich eine Stimme aus der Kunst, der bildenden, zum Stand der Dinge in der Stadt. Endlich eine Wortmeldung zum Inhalt, statt zur Form. Endlich geht es nicht nur einfach um eine Kunsthalle um der Kunsthalle willen oder weil gerade eine Ideen- oder Baulücke gefüllt werden muss – oder beides gleichzeitig, wie bei der unsäglichen Debatte um den Langen Stall vor Tagen. Nun also Wilhelm Neufeldt und Gerrit Gohlke (siehe Beitrag rechts) und fünf Thesen, die sie für die AG Gegenwartskunst formulieren und die lesenswert sind. Nicht nur weil es um Kunst geht, sondern auch, weil es darum geht, den Bürger, die Gesellschaft auch für Kunst seiner Zeit verantwortlich zu machen, weil sie Bedingungen für die Gegenwartskunst einfordern, die für die Gegenwartswissenschaft selbstverständlich sind, weil sie die Künstler selbst und die Sammler auffordern, die Möglichkeiten einzufordern und auch zu nutzen – und vor allem, weil sie Kunst dahin bringen wollen, wo sie in einer freien Gesellschaft ihren Platz haben muss: in der Mitte – der Gesellschaft, aber auch der Stadt. Als Netzwerk. Gefördert. Gefordert. Bürgerschaftlich unterstützt. Waren es früher Herrscher, die Kunst ihrer Zeit sammelten und überlieferten, ist es heute Bürgersache, daran erinnern Neufeldt und Gohlke. Beide wollen nicht mehr als eine Standortbestimmung – neben Berlin und für das Land. Hauptstädte müssen Zentren für ihre Länder sein. In der Politik, in der Wirtschaft, in der Wissenschaft und eben auch in der Kunst. Und die sich ergebende Verantwortung muss wahrgenommen werden. Von der Stadt und ihren Bürgern – und von ihren Künstlern. Darüber muss geredet werden.

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