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Kommentar über den Stadt-Umland-Wettbewerb: Eberswalde lacht

Potsdam/Eberswalde - Der Eberswalder Bürgermeister Friedhelm Boginski strahlte gestern bis über beide Ohren. Mit Nachbarkommunen hat er sich im Stadt-Umland-Wettbewerb beworben, mit mehreren Konversions-, Mobilitäts- und Bildungsprojekten.

Potsdam/Eberswalde - Der Eberswalder Bürgermeister Friedhelm Boginski strahlte gestern bis über beide Ohren. Mit Nachbarkommunen hat er sich im Stadt-Umland-Wettbewerb beworben, mit mehreren Konversions-, Mobilitäts- und Bildungsprojekten. Es geht um die Daseinsvorsorge in einer schrumpfenden Region mit noch 70 000 Einwohnern. 213 Millionen Euro EU-Mittel wurden in dem Wettbewerb ausgereicht. „Da hätten wir nicht mit 20 Millionen gerechnet“, sagte Boginski. Was hat das mit Potsdam zu tun? Die Landeshauptstadt steht ja bisweilen im Ruf, über die Stränge zu schlagen. Im Wettbewerb um EU-Gelder hat sie es nicht. Die beantragten 33 Millionen Euro für Priorität-I-Projekte gehen für die wichtigste Wachstumsregion in Brandenburg in Ordnung.

Dass Potsdam nun kaum mehr Mittel als Eberswalde bekommt, ist eine Kopfnuss vom Land. Es geht darum, in einem Einzugsbereich von 250 000 Menschen Wachstumsschmerzen zu mildern, im Verkehrschaos nachhaltige Mobilitätsangebote anzubieten, Erholungsräume im Norden zu schaffen und Einwohnerzuwächse mit dem Klimaschutz in Einklang zu bringen. Mit den Milliarden, die nach der Wende in die Peripherie geflossen sind, wurde wenig erreicht, die Abwanderung nicht gestoppt. Das Gießkannenprinzip gilt seit zehn Jahren als gescheitert. Gestern ist es wieder aufgelebt, zum Leidwesen von Potsdam. Und zur Freude des Oberbarnim.

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