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ATLAS: In die Reflexzone

Eigentlich ist es nur ein sprichwörtlicher Tropfen auf den heißen Stein, den der Bund für den Wiederaufbau der Garnisionkirche in Potsdam spendet: 400 000 Euro – dafür können sich die Freunde des Baus, der mehr als 40 Millionen Euro kosten würde, nicht viel kaufen: Es reicht nicht einmal, um ein Loch zu graben, in dem man gründen könnte. Doch der Tropfen stört ein mühsam tariertes Gefüge in der heterogenen Gruppe zwischen den Hardcorefans und -gegnern des Projektes in der Stadt.

Eigentlich ist es nur ein sprichwörtlicher Tropfen auf den heißen Stein, den der Bund für den Wiederaufbau der Garnisionkirche in Potsdam spendet: 400 000 Euro – dafür können sich die Freunde des Baus, der mehr als 40 Millionen Euro kosten würde, nicht viel kaufen: Es reicht nicht einmal, um ein Loch zu graben, in dem man gründen könnte. Doch der Tropfen stört ein mühsam tariertes Gefüge in der heterogenen Gruppe zwischen den Hardcorefans und -gegnern des Projektes in der Stadt. Deren Friedensformel: Wenn kein öffentliches Geld fließt, wenn sich genügend private Spender finden, dann sollen sie die Kirche eben wiederaufbauen – in Gottes Namen; immerhin war sie Stadtbild prägend. Damit – und einige in dem Glauben, dass nie genügend Geld zusammen kommt – können mehr Potsdamer leben, als mit einem öffentlich geförderten Projekt. Doch das Signal von Kulturstaatsminister Neumann und Bundeshaushaltsausschuss nun ist ein anderes: „Projekt von nationaler Bedeutung“, angeschoben auch von der öffentlichen Hand – ungeschickterweise noch mit Denkmalschutzmitteln für etwas, das nicht da ist. Das ist zumindest erklärungsbedürftig. Das Ergebnis der Geste: Wie der Arzt mit dem Hämmerchen beim Reflextest unterm Knie – Potsdams Patellarsehne ist getroffen.

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