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Potsdamer zeigen Solidarität mit Israel.

© Jana Haase

Potsdamer zeigen Solidarität: Rund 250 Menschen bei Demo für Israel

Bei einer Kundgebung für die Opfer des Hamas-Angriffs auf Israel kamen am Dienstagabend mehr als 200 Potsdamer zusammen. Nach einer Schweigeminute wurde auch gesungen.

Geschätzt rund 250 Menschen sind am Dienstagabend der Einladung von Ud Joffe von der Synagogengemeinde und Nikolai-Kantor Björn O. Wiede gefolgt und haben auf dem Alten Markt ihre Solidarität mit Israel nach dem Angriff der Terrororganisation Hamas bekundet. Die Demonstrierenden, unter ihnen Kulturministerin Manja Schüle und Potsdams Bürgermeister Burkhard Exner (beide SPD), stellten sich mit mitgebrachten oder selbst gemalten Israel-Flaggen auf die Treppen vor der Nikolaikirche und im Halbkreis davor.

Nach einer Schweigeminute mit Glockengeläut verurteilte Ud Joffe den Angriff der Hamas als „Tiefpunkt der Menschheit“. Mit Blick auf die Terroristen und ihre Unterstützer sagte er: „Dieser Islam ist ein Nazi-Islam, er kontaminiert diese ganze Weltreligion.“ Rabbiner Menachem Mendel Presman und Björn O. Wiede lasen einen Psalm auf hebräisch und deutsch. Dann sprach der Rabbiner das Kaddisch-Gebet für die Verstorbenen. Zum Abschluss sangen die Teilnehmer gemeinsam „Am Israel chai“ – das Volk Israel lebt. „Egal was passiert, man singt ein Lied für die Hoffnung“, sagte Joffe. Er tanzte mit Presmann und einigen weiteren.

Potsdamer zeigen nach den Angriffen der Hamas Solidarität mit Israel.

© Jana Haase

Für ihn sei es ein schwerer Tag, sagte Presman den PNN. Ein am Wochenende ums Leben gekommener Freund, der als Soldat im Gazastreifen im Einsatz war, sei begraben worden. Dennoch sei es wichtig, auch zu tanzen: „Wir müssen weitermachen.“

Unterdessen hält auch die Deutsch-Israelische Gesellschaft Berlin-Brandenburg e.V. am geplanten Israeltag am morgigen Donnerstag in Potsdam fest. Es wird von 12 bis 18 Uhr einen Infostand in der Bibliothek im Bildungsforum geben, teilte der Verein am Dienstag mit. Am Nachmittag ist ein Schulprojekt mit dem israelisch-deutschen Rapper Ben Salomo geplant. Zu einer Lesung in der Wissenschaftsetage ab 18 Uhr wird unter anderem Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) erwartet. Es liest die Autorin Katharina Höftmann-Ciobotaru aus ihrem Buch „Alef“ über das Leben als deutsche Jüdin in Israel.

Die Gesetzestreue Jüdische Gemeinde hat beim Land unterdessen finanzielle Unterstützung für einen gemeindeeigenen Wachschutz beantragt. Mit „populistisch-politischen, zeitlich begrenzten, kurzfristigen Polizeieinsätzen“ sei der notwendige Schutz für Gemeindemitglieder und Gäste nicht zu gewährleisten, erklärt Geschäftsführer Shimon Nebrat am Dienstag. Pförtnerdienste oder Einlasskontrollen zählten nicht zu den Aufgaben der Polizei. Der geplante Wachschutz aus drei Personen solle „Gläubigen, Besuchern und Gästen eine sichere und ungestörte Religionsausübung und Teilnahme an den Veranstaltungen der Gesetzestreuen Jüdischen Landesgemeinden Brandenburg“ ermöglichen. Die Gemeinde beantragt dafür vom Land 128.900 Euro für das Restjahr 2023 sowie 2024.

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