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Landeshauptstadt: Spaß und Spiel auf Potsdams Wiesen

Fuß- oder Federball spielt jeder. Es gibt noch viel mehr lustigen sommerlichen Zeitvertreib – bei dem man sich beweisen oder blamieren kann.

Ich will doch nur spielen – das lassen Potsdams Parkwächter nicht als Entschuldigung gelten. Zur Erholung, zum Picknicken oder für ein paar Croquet-Schläge dürfen nur die von der Schlösserstiftung als Liegewiesen definierten Flächen genutzt werden. Beispielsweise im Park Sanssouci hinter der Historischen Mühle, im Park Babelsberg am Havelufer, im Neuen Garten zwischen Grünem Haus und Jungfernsee. Beliebter Treffpunkt mitten in der Stadt ist wie eh und je die Freundschaftsinsel mit einer großen Liegewiese. Wer es versteckter und weitläufiger mag, geht in den Volkspark : Dort sind Rasenlatscher willkommen.

SLACKLINE

Slackline (deutsch: schlaffes Seil) ist in den 70er-Jahren entstanden. Ursprünglich von alpinen Kletterern als Training für die Sensomotorik praktiziert, ist der Tanz auf dem Seil inzwischen fester Trainingsbestandteil vieler Sportarten. Zudem versucht die World Slackline Federation seit 2010, das Ganze als Wettkampfsportart zu etablieren. Die Slackline als solche ist ein Gurt, der zwischen Bäumen gespannt wird. Je nach Länge, Höhe, Ort und Spannung spricht man von Low-, High-, Long-, Jump-, Freestyle-, Water- oder Darkline. Slackliner von Format achten auf rücksichtsvolles Verhalten und schützen Rinde und Borke. In Potsdam kann man sich die Slackline-Ausrüstung inklusive Trainer leihen, beispielsweise für einen Nachmittag unter schattigen Baumriesen im Volkspark. Info unter www.nomadenland.de.

KUBB

Das Holzklötzchen-Wurf-Spiel ist vielen besser bekannt als „Wikingerschach“. Kubb ist schwedisch und heißt Klotz. Zwei Teams versuchen, jeweils die Klötze der Gegenpartei umzuwerfen. Wer zuerst alle Kubbs der Gegner und den König – das größte Klötzchen – getroffen hat, gewinnt. Wer aber den König umwirft, bevor er alle gegnerischen Klötze getroffen hat, verliert.

MÖLKKY

Bei dem finnischen Strategiespiel versuchen drei bis fünf Spieler abwechselnd, zwölf nummerierte Holzblöcke auf Distanz zu treffen. Ziel des Spiels: durch addierte Treffer 50 Punkte zu erreichen. Seit Mitte der 1990er-Jahre ist das Spiel auch über Finnland hinaus populär. Im späten 19. Jahrhundert ist es als Mischvariante aus Bowling und Hufeisenwurf entstanden.

FLUNKYBALL

Kein teures Gerät, nur etwa 15 leere Flaschen oder Dosen, einen Tennisball und Getränke für jeden Mitspieler. Zwei Gruppen stellen sich in fünf Metern Entfernung von der Mittellinie auf, an der die leeren Flaschen aufgereiht oder die Dosen pyramidenförmig aufgestellt werden. Jeder Mitspieler stellt sein Getränk vor sich auf den Boden. Die Gruppen versuchen abwechselnd, die auf der Mittellinie stehenden Flaschen zu treffen. Wurden eine oder mehrere umgestoßen, müssen alle Spieler der Gruppe, die an der Reihe war, sofort ihr Getränk leeren. Die andere Gruppe versucht die Flaschen an der Mittellinie so schnell wie möglich wieder aufzustellen. Wenn das geschehen ist, ruft man „Stop“ und die andere Gruppe muss aufhören zu trinken. Das Team, das als Erstes seine Getränke geleert hat, gewinnt. Ideal für heiße Tage, wenn man viel trinken sollte. Nur Unvernünftige spielen Flunkyball bevorzugt mit Bier.

HACKYSACK

Den kleinen mit Granulat oder Sand gefüllten Stoffsack so lange wie möglich nicht den Boden berühren zu lassen und dabei nur Füße und Beine zu benutzen, das ist die simple und zugleich große Kunst beim „Hackysacken“. Praktisch: Die Stoffsäckchen sind nicht größer als ein Tennisball und mit zwanzig bis siebzig Gramm so leicht, dass man ihn stets überall hin mitnehmen und – wann immer einem langweilig wird – rausholen kann. Außerdem kostet die Anfängervariante nur um die fünf Euro. Weiterer Vorteil: Man kann allein oder mit mehreren spielen. Letzteres am besten im Kreis. Wenn man es schafft, dass jeder Mitspieler des Kreises das Säckchen einmal mit Füßen oder Beinen berührt, ohne dass es herunterfällt, spricht man von einem „Full-Hack“.

TWISTER

Wer zur Erheiterung seiner Umwelt beitragen möchte, spielt Twister nicht zu Hause, sondern im Park. Dazu wird eine Plastikfolie von etwa zwei Quadratmetern mit großen blauen, roten, grünen und gelben Punkten auf dem Boden ausgebreitet. Außer einer Drehscheibe, jemandem, der sie bedient, und maximal vier gelenkigen und (körper-)kontaktfreudigen Menschen braucht man weiter nichts. Per Drehscheibe wird ermittelt, auf welchem der Farbkreise man welches Körperteil ablegen muss. Ergebnis meist schon nach einer Runde: Menschensalat. Wer als Erster umfällt, verliert.

CROQUET

Bei diesem Spiel, das seinen Ursprung schon im 16. Jahrhundert hat, stößt man markierte Holzkugeln mit Schlägern durch kleine Tore aus U-förmig gebogenen Drahtbügeln. Dabei muss die Reihenfolge – von einem Abschlagstab um einen Wendestab herum zum Zielstab – eingehalten werden. Wer ein Tor passiert oder eine gegnerische Kugel ins Abseits stößt, bei Letzterem spricht man übrigens von „Krocketieren“, bleibt am Schlag. Was ganz entfernt an Minigolf erinnert, ist schon deshalb viel besser, weil man sich nicht in einer Anlage mit plärrenden Kindergeburtstagstruppen um die Bahnen drängeln muss, sondern seine Tore an jedem Ort im Grünen aufstellen kann.

PIT-PAT

Minigolf kann jeder: Pit-Pat dagegen hebt das Spielniveau auf Hüfthöhe. Diese Kombination aus Minigolf und Billard ist ideal für alle, die beim Spielen gern den Überblick behalten. Mit maximal sechs Schlägen wird der Ball mittels Queue – weshalb es auch Hindernissbillard heißt – durch Tunnel, über Rampen, um Ecken und Kanten geschickt. Eine Pit-Pat-Anlage mit 18 Tischen gibt es im Volkspark.

DISK-GOLF

Spielen kann man das, was mit fliegenden Golfbällen aber so gar nichts zu tun hat, gut im Volkspark. Da hängen auch die Zielkörbe, in denen die fliegenden Scheiben (Disks) versenkt werden müssen. Spielanleitungen und Ausrüstung kann man sich am Infohäuschen am Haupteingang des Parks ausleihen. Oder man belegt einen Kurs, der im Park von den Potsdamer Hyzernauts nach Absprache angeboten wird.

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