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Von Jan Brunzlow: Stadt plant neue Gesamtschule

Spitzengespräch hat Lösung für Schüler gebracht: Neue Schule ab August in der Haeckelstraße

Stadtverwaltung und Schulamt haben die Eröffnung einer neuen Gesamtschule bereits zum kommenden Schuljahr verabredet. Das ist das Ergebnis eines Spitzengespräches am Donnerstag, an dem Vertreter der Verwaltung, des Staatlichen Schulamtes und der Voltaire-Gesamtschule teilgenommen haben. Nach PNN-Information prüft die Verwaltung derzeit, ob die Sanierungsarbeiten an einem alten Schulgebäude in der Haeckelstraße bis August abgeschlossen sein können, um die Gesamtschule zu eröffnen. Am Montag will die Stadtverwaltung den Kompromiss offiziell bekanntgeben, hieß es.

Die Stadt will neue Gesamtschulplätze schaffen, weil der Bedarf an Plätzen größer ist als die Kapazität. Im aktuellen Anwahlverfahren Ü7 der Sechstklässler, bei dem sie sich eine weiterführende Schule der Stadt aussuchen, haben sich viele Eltern für die Voltaire- oder eine der beiden anderen Gesamtschulen entschieden. Etwa 200 Schüler würden nicht wie gewünscht an einer Gesamtschule lernen können, wenn die Stadt keine weiteren Plätze schafft. Bislang galt die Neugründung der Schule zum nächsten Schuljahr als aussichtslos. Sowohl Verwaltung als auch das Staatliche Schulamt sagten, die Neugründung brauche Zeit und sei auch rechtlich nicht unproblematisch. Die Schule, die nun geschaffen wird, stand den Eltern und Schülern nicht zur Wahl. Offen für die Variante zeigte sich das Schulamt dennoch: Schulrat Eckhard Dörnbrack hatte in dieser Woche gesagt, das Land werde die Schule personell ausstatten, wenn die Stadt diesen Weg geht.

Für die Neugründung ausgesprochen hatte sich am Dienstag im Bildungsausschuss Manja Orlowski (SPD). Gemeinsam mit Michael Schröder (CDU) hatte sie nach Bekanntwerden der Gesamtschulproblematik vor einigen Wochen eine Filiallösung der Voltaire-Gesamtschule oder die Neugründung einer Schule beantragt. Die Filiallösung, gegen die Schüler, Eltern und Lehrer der Voltaire-Schule heftig demonstriert hatten, scheint jetzt vom Tisch. Die Voltaire-Schule will aber mit der neuen Schule kooperieren und beim Start helfen.

Bildungsdezernentin Iris Jana Magdowski (CDU) sagte gestern nach der gefundenen Einigung: Nun müsse Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) eine Entscheidung treffen. „Die Situation ist kompliziert, eine Filiallösung politisch derzeit nicht gewollt.“ Über das Ergebnis der Gespräche ist Jakobs nach PNN-Informationen am Mittag von Magdowski informiert worden.

Bislang galt, das Gebäude stehe erst ab Oktober zur Verfügung. Die Beigeordnete sagte bei einem Besuch der Eisenhart- Grundschule, der städtische Immobilienservice soll prüfen, ob es auch schneller geht. Dass das Schulgebäude Haeckelstraße nicht fertig saniert ist, sieht sie als Resultat eines langen „Diskussionsprozesses zwischen dem Immobilienservice und der früheren Schulfachbereichsleiterin“. Diese hätten monatelang über die Finanzierung diskutiert. Seitens des KIS hieß es dagegen, die Schulverwaltung hatte seit Mai 2010 die Vorlage zur Sanierung auf dem Tisch. Durch das lange Warten seien eingeplante Mittel von 1,5 Millionen Euro nicht eingesetzt und erst Anfang dieses Jahres ein Bauantrag gestellt worden.

Seit zwei Jahren ist bekannt, dass Gesamtschulplätze fehlen – Magdowski hat den jetzigen Schulentwicklungsplan nicht erarbeitet. „Auf diese Feststellung lege ich wert. Ich kam her, als der Plan beschlossen wurde.“ Entgegengesteuert hat sie allerdings nicht. „Ich bin gebeten worden, das Paket nicht sofort wieder aufzuschnüren“, sagte sie. Das Schulamt hätte sie im Vorjahr darauf hingewiesen, doch habe man Gespräche für dieses Frühjahr vereinbart, wie dem Problem beizukommen sei. Jetzt scheint eine Lösung gefunden.

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