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Blick in den Park Sanssouci.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Träger der Schlösserstiftung tagten : Kompromiss gegen den Parkeintritt vorgestellt

Am Freitag wurde der Kompromiss für geringere Zahlungen der Stadt an die Schlösserstiftung deren Eignern präsentiert. Nun liegt der Ball in Potsdam.

Im Stiftungsrat der Schlösserstiftung (SPSG) ist am Freitag das Kompromisspaket gegen einen Pflichteintritt für den Park Sanssouci vorgestellt worden. Doch wie genau vor allem das Land Berlin als einer der drei Stiftungsträger darauf reagiert, blieb bis Freitagabend unklar, Anfragen der PNN dazu unbeantwortet.

Weiterer Träger ist das Land Brandenburg. Dessen Landeskulturministerin Manja Schüle hatte diese Woche per Interview einen Kompromissvorschlag bekannt gemacht, den sie mit Oberbürgermeister Mike Schubert (beide SPD) ausgehandelt hatte. Im Kern sieht dieser vor, dass Potsdam künftig nur noch 800.000 statt einer Million Euro pro Jahr an die Stiftung zahlen soll. Die dann fehlenden Gelder sollen über ein Arbeitsmarktprojekt ausgeglichen werden. Auch einen neuen Beirat für die Stiftung soll es geben, um laut Schubert „die Potsdamer Bürgerschaft bei der Gestaltung der Parks als Erholungsgebiet besser einzubinden“.

Allgemein hatte sich am Donnerstag zumindest für den Bund Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) öffentlich gegen einen Parkeintritt positioniert. „Ich finde, dieses Gartendenkmal von Weltrang sollte auch weiterhin allen Besucherinnen und Besuchern eintrittsfrei offenstehen“. Sie begrüße auch die Gespräche von Schüle und Schubert. „Ich bin zuversichtlich, dass Stadt und Land eine tragfähige Lösung für das Parkpflegedefizit finden werden, denn die Erhaltung der historischen Gartenanlagen in Zeiten des Klimawandels ist für die Stiftung eine immer größere Herausforderung geworden“, sagte Roth.

Doch Anfragen an das Ministerium zu den einzelnen Kompromisspunkten blieben am Freitag unbeantwortet. Noch vor einigen Monaten hatten die Träger der Stiftung der Stadt mit dem Pflichteintritt gedroht, sollte nicht weiter gezahlt werden.

Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen) ist die aktuelle Staatsministerin für Kultur und Medien.

© dpa/Bernd von Jutrczenka

Aus dem Schüle-Ministerium hieß es am Freitag lediglich, den drei Trägern der SPSG sei bei der Sitzung der Vorschlag präsentiert worden. Final positionieren wolle sich der Rat aber erst nach dem geplanten Stadtverordnetenbeschluss zu dem Kompromiss, der für den September vorgesehen ist.

Der Park Sanssouci wird von der Stiftung preußische Schlösser und Gärten verwaltet, der Eintritt ist bislang kostenfrei. Besucher können freiwillig einen Beitrag zahlen, um die Parkpflege zu unterstützen. Der rund 300 Hektar große Park wurde 1990 in die Welterbeliste der Unesco aufgenommen. Angesichts des Klimawandels wächst die Sorge um den Erhalt der historischen Gärten.

Kritik an Roth kam am Donnerstagabend von der Fraktion Die Andere. Diese solle die Förderung der Garnisonkirche stoppen, forderte die Fraktion via Twitter. „Stecken Sie das Geld in die Parkanlagen, für die der Bund zuständig ist und nicht die Stadt Potsdam.“

Wiederum Oberbürgermeister Mike Schubert hatte am Mittwoch vor den Stadtverordneten das Arbeitsmarktprojekt näher erklärt, dass die fehlenden 200.000 Euro kompensieren soll. Demnach soll die SPSG das Teilhabechancengesetz nutzen - und geförderte Personen in den Parkanlagen beschäftigen. So könne man Menschen wieder eine Chance am Arbeitsmarkt geben, hatte Schubert gelobt. (mit dpa)

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