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Im RADIO: Von Fröschen und Menschen

Henry Hübchens Schauspielerleben, Frösche in einer Märchenfabel und ein Geschenk für den Weihnachtsmarkt: Was man im Radio nicht verpassen sollte.

Der Eremit ist eine Figur aus alten Fabeln. Ein äußerst frommer Mensch, der die Welt verlässt, um sich ganz der Zwiesprache mit seinem Gott zu widmen. In den ersten christlichen Jahrhunderten soll es recht viele von ihnen gegeben haben, später wurden Eremiten eher zu pittoresken Randfiguren des religiösen Lebens. Aber Dorna Safaians Feature „Einzug ins Wesentliche“ berichtet, dass die Tradition der frommen Einsiedelei nie ganz abgerissen ist. Auch heute leben noch Eremiten in Deutschland. Nicht unter uns, aber in unserer Nähe. Die Autorin hat einige getroffen und erzählen lassen: von den sprituellen Abenteuern der Entsagung und der Einsamkeit (Kulturradio vom RBB, 20. Dezember, 9 Uhr 05, UKW 92,4 Mhz).

Die Theaterkritik hat Henry Hübchen zweimal zum Schauspieler des Jahres gewählt, er gewann den Deutschen Filmpreis und den Theaterpreis Berlin. Hübchen spielte Hauptrollen in deutschen Kinokomödien und schaffte es sogar, im Fernsehen glaubhaft einen smarten, italienischen Kommissar darzustellen. Jürgen Balitzkis Feature „Das war nicht mein Text, das war meine Haltung“ erzählt Hübchens bewegtes Schauspielerleben als Roadmovie nach. Der 1947 in Berlin-Charlottenburg Geborene sei ein Frauentyp mastroiannischer Prägung, heißt es da; ein wacher Zeitgenosse und außerdem ein Mann mit amüsantem Plauder-Potenzial. Letztgenannte Qualität darf Hübchen im Feature ausgiebig unter Beweis stellen (Kulturradio vom RBB, 21. Dezember, 14 Uhr 04).

Die Beziehung zwischen Mensch und Frosch ist dunkel und verworren, aber dennoch recht intensiv. Rolf Cantzens Feature „An die Wand geklatscht“ belegt diese Behauptung mit vielen Beispielen. Der Frosch spielt die Hauptrolle in Märchenfabeln, er taucht oft in der Werbung auf, er ist so etwas wie das Wappentier der ökologischen Bewegung. Im Mittelalter galt er als Handlanger des Teufels, trotzdem konnte jemand, der einen Frosch zur rechten Zeit küsste, sein Glück machen. Der Frosch ist uns also biologisch fern, aber aus manch anderen Gründen sehr nah (Deutschlandfunk, 21. Dezember, 20 Uhr 05, UKW 97,7 MHz).

Die siebenjährige Lotta freut sich auf den Weihnachtsmann und seine Geschenke. Weil sie ein braves Mädchen ist, will sie dem Weihnachtsmann aber auch einmal eine Freude machen. In Katharina Schlenders Kinderhörspiel „Das Geschenk“ erwächst aus dieser so löblichen Absicht beinahe ein Familiendrama. Der Heilige Abend steht auf der Kippe, nur weil der Weihnachtsmann das mit dem Geschenk nicht so richtig verstanden hat. Lotta bleibt nur wenig Zeit, um die häuslichen Wirren wieder aufzulösen. Wird das Fest zur Katastrophe – oder gibt es doch noch ein Happy End am Weihnachtsabend? (Kulturradio vom RBB, 24. Dezember, 14 Uhr 04)

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