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Brandenburg: Rechtsextremismus: Viereinhalb Jahre Haft für Anschlag auf Vietnamesen

Nach dem Brandanschlag auf eine vietnamesische Familie in Belzig (Kreis Potsdam-Mittelmark) ist ein 17-Jähriger wegen versuchten Mordes zu viereinhalb Jahren Jugendhaft verurteilt worden. Den 19 Jahre alten Mitangeklagten sprach das Potsdamer Landgericht am Freitag der Beihilfe schuldig und verhängte gegen ihn eine zweijährige Jugendstrafe.

Nach dem Brandanschlag auf eine vietnamesische Familie in Belzig (Kreis Potsdam-Mittelmark) ist ein 17-Jähriger wegen versuchten Mordes zu viereinhalb Jahren Jugendhaft verurteilt worden. Den 19 Jahre alten Mitangeklagten sprach das Potsdamer Landgericht am Freitag der Beihilfe schuldig und verhängte gegen ihn eine zweijährige Jugendstrafe.

In einem halben Jahr soll entschieden werden, ob sie zur Bewährung ausgesetzt wird. Bis dahin bleibt er auf freiem Fuß. Die Angeklagten hätten aus Ausländerfeindlichkeit gehandelt, nur durch einen glücklichen Umstand sei eine Katastrophe verhindert worden, sagte der Vorsitzende Richter, Klaus Przybilla, am Freitag.

Die Kammer sah es als erwiesen an, dass der 17-Jährige bei dem Anschlag rechtsgerichteter Jugendlicher im Mai vergangenen Jahres nachts einen von zwei Molotowcocktails gegen das halb geöffnete Schlafzimmerfenster der vietnamesischen Familie geworfen hat. Der Familienvater konnte den Brand zwar löschen, weshalb niemand verletzt wurde. Der Angeklagte habe den Tod der Bewohner aber "billigend in Kauf genommen", betonte Przybilla. Der mitangeklagte 19-Jährige hatte nach Überzeugung der Richter Benzin für die Brandflaschen bereitgestellt und so die Tat unterstützt.

In einem ersten Prozess zu dem Anschlag waren ein 23-Jähriger zu neun Jahren Haft sowie ein 16-Jähriger zu fünf Jahren Jugendhaft verurteilt worden. Die beiden jetzt Angeklagten seien eher Mitläufer bei dieser brutalen Tat gewesen, hätten jedoch keine Hemmschwelle aufgebaut, sagte Przybilla. Mit ihrem Urteil blieb die Kammer unter den Anträgen der Staatsanwaltschaft, die sechs Jahre beziehungsweise zwei Jahre und zehn Monate Jugendhaft verlangt hatte. Die Verteidiger der Angeklagten hatten jeweils auf zweijährige Jugendstrafen mit Bewährung plädiert.

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