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Nestor (8) aus Potsdam - heute Abend live im Finale von "The Voice Kids" bei Sat 1.

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Sat 1-Show: "The Voice Kids": Nestor aus Potsdam steht im Finale

Ein Achtjähriger aus Potsdam ist in der Endrunde der Sat 1-Show „The Voice Kids“. Entdeckt wurde der Achtjährige bei einem Sportfest. Heute will er gewinnen – mit Hilfe aus dem Vatikan. Max Raabe hat er schonmal überzeugt - mit dessen Lied.

Wenn es nach Nestor geht, steht der Sieger schon fest. Auf dem Fußboden seines Kinderzimmers hat der Achtjährige eine TV-Arena aus Legosteinen aufgebaut, selbst das „The Voice Kids“-Logo, ein rotes V, hat er aus roten Steinchen zusammengesetzt. Auf der Bühne stehen drei kleine Figuren: „Das bin ich – mit Thore und Chantal“, erklärt Nestor. Gemeint sind die beiden Moderatoren der Sat.1-Show, in der der Potsdamer in den vergangenen Wochen die Herzen von zigtausend Zuschauern erobert hat. Wie das Finale am heutigen Freitagabend ausgeht? Nestor zögert nur ein paar Sekunden. Dann lächelt er verschmitzt. „Ich gewinne“, sagt er und nickt.

Max Raabe hat Nestor jedenfalls schonmal überzeugt - mit dessen eigenen Liedern.
Max Raabe hat Nestor jedenfalls schonmal überzeugt - mit dessen eigenen Liedern.

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Mit seiner Glockenstimme, dem braven Anzug und den frechen Sprüchen ist der jüngste Teilnehmer schon zum Star der Show geworden – auch wenn die Konkurrenz hart ist. Nestor wickelte die prominente Jury um den Finger, er überzeugte auch Musiker wie Max Raabe, mit dessen Hit „Küssen kann man nicht alleine“ er den Einstand auf der „The Voice“-Bühne gegeben hatte. Als „kleine, singende Herrenkrawatte“ betitelte Juror Mark Forster den Potsdamer. Beim Finale dürfen nun erstmals die Zuschauer entscheiden: Sie können per Anruf oder SMS für ihren Favoriten unter den sechs Finalisten stimmen.

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Nestor wird unter dem Anzug jedenfalls wieder seinen Glücksbringer tragen – ein Lederarmband, das er bei einer Urlaubsreise im Vatikan gekauft hat. „Bisher hatte ich es immer an“, sagt der Drittklässler. Zu Hause trägt er statt Anzug lieber Jeans und T-Shirt. An der Wand über seinem Hochbett hängen Urkunden und Auszeichnungen, die er schon bekommen hat: Nicht fürs Singen, sondern zum Beispiel beim Inline-Skating-Hockey. Auch Judo trainiert der Potsdamer, übt Klavier, ist bei den Pfadfindern und singt im Spatzenchor, dem jüngsten Ensemble der Potsdamer Singakademie. Nestor interessiert sich für viel, spielt gern mit Lego und bastelt mit seinem Bruder weltbekannte Sehenswürdigkeiten wie den Eiffelturm oder das Brandenburger Tor aus Pappe nach. Auf dem Kleiderschrank stapeln sich die Papp-Modelle.

Der Wirbel um Nestor ist der Mutter unheimlich geworden

Allein auf der Bühne steht der Potsdamer noch gar nicht lange: Im Stern-Center hat er während der Seniorenwoche gesungen, auch mit dem Chor der Jüdischen Gemeinde Potsdam ist er aufgetreten. Sein erster Solo-Auftritt war im Juni 2014 im polnischen Koszalin: Nestor sang bei einem ukrainischen Kulturfestival – auf Ukrainisch, der Sprache seiner Mutter Christina. Vor zwölf Jahren ist sie aus dem ukrainischen Lwiw nach Deutschland gekommen, kümmert sich heute allein um die beiden Söhne und arbeitet als Steuerfachangestellte. Ihren Nachnamen will die 34-Jährige lieber nicht in der Zeitung lesen – der Wirbel um Nestor ist ihr ein bisschen unheimlich geworden. Mittlerweile wird der Junge auf der Straße erkannt, Fans fragen zum Beispiel nach einem Foto.

„Die Show ist eine sehr schöne Chance für ihn“, sagt Mutter Christina aber auch. Wenn Nestor gewinnt, bekommt er einen Ausbildungszuschuss von 15.000 Euro – und die Option auf einen Plattenvertrag, über den seine Mutter entscheiden kann. Nestor soll auf jeden Fall Kind bleiben können, sagt sie. Und: „Die Schule hat Vorrang.“ Momentan bereitet Nestor sich auf die Aufnahmeprüfung für ein Musikgymnasium vor.

Auch am heutigen Freitag war er am Morgen noch in der Schule. Seit September ist er für die Show immer mal wieder vom Unterricht freigestellt worden. Etwa fünf Drehtage gab es für jede der Folgen, teilweise lagen die aber in den Ferien, berichtet seine Mutter. Gedreht wird in Berlin-Adlershof.

Die Urkunden und Auszeichnungen über Nestors Hochbett sind nicht fürs Singen - sondern z.B. fürs Inline-Hockey-Spielen (zum Vergrößern auf das Bild klicken).
Die Urkunden und Auszeichnungen über Nestors Hochbett sind nicht fürs Singen - sondern z.B. fürs Inline-Hockey-Spielen (zum Vergrößern auf das Bild klicken).

© Manfred Thomas

Zu der Sat 1-Show kam der Potsdamer eher zufällig. „Das war beim Sportfest im Olympiastadion“, erzählt er. Jemand drückte ihm einen Flyer von „The Voice Kids“ in die Hand und fragte, ob er jemanden kenne, der singen könne. Nestors Antwort: „Na ich!“

Ein halbes Jahr später steht er nun im Finale. Mit Freunden und Familie wird Mutter Christina ihren Sohn heute Abend begleiten – auch Großeltern und Verwandte in Lwiw hält sie auf dem Laufenden. Was Nestor macht, wenn er gewinnt? „Dann feier ich bis Mitternacht“, sagt er. Und lächelt sein Charmeur-Lächeln.

„The Voice Kids“ läuft am heutigen Freitag ab 20.15 Uhr auf Sat.1

Nestor in seinem Kinderzimmer - die Sat 1-Arena hat er aus Lego nachgebaut, mit sich selbst ganz oben auf dem Siegertreppchen.
Nestor in seinem Kinderzimmer - die Sat 1-Arena hat er aus Lego nachgebaut, mit sich selbst ganz oben auf dem Siegertreppchen.

© Manfred Thomas

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