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Brandenburg: Schmerzensgeld aus Staatskasse?: V-Mann des Brandenburger Verfassungsschutzes war der Täter

Das Brandenburger Innenministerium muss möglicherweise 46 000 Mark an den Nigerianer Steve Erenhi zahlen, der 1992 von Neonazis schwer verletzt worden war. An dem Angriff hatte sich der Rechtsextremist Carsten S.

Von Frank Jansen

Das Brandenburger Innenministerium muss möglicherweise 46 000 Mark an den Nigerianer Steve Erenhi zahlen, der 1992 von Neonazis schwer verletzt worden war. An dem Angriff hatte sich der Rechtsextremist Carsten S. beteiligt, der kürzlich, wie berichtet, als V-Mann des Brandenburger Verfassungsschutzes enttarnt wurde. Das Landgericht Frankfurt (Oder) hatte Carsten S. 1995 erst zu acht Jahren Haft wegen versuchten Mordes und dann zur Zahlung von 50 000 Mark Schmerzensgeld an Steve Erenhi verurteilt. Der Afrikaner hat jedoch bislang nichts bekommen.

Andererseits überwies der Verfassungsschutz dem Neonazi seit 1994 monatlich bis zu 1000 Mark Honorar. Der Anwalt des Nigerianers hat nun das Amtsgericht Königs Wusterhausen eingeschaltet, das einen Pfändungsbeschluss erließ. Diesen stellte gestern ein Gerichtsvollzieher dem Ministerium zu, das sich innerhalb von zwei Wochen äußern muss. Ein Sprecher der Behörde sagte, die Zahlung von Schmerzensgeld aus der Staatskasse "sei nicht auszuschließen".

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