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Turmfrau. Sarah Philips verwandelte den Wasserturm in ein „Biorama“.

© Steyer

Serie Naturerlebnis Brandenburg: Aussicht bis zum Alex

Ein englisches Künstlerehepaar baute den Joachimsthaler Wasserturm zum „Biorama“ um. Hauptattraktion bleibt aber das 360-Grad-Panorama.

Wer bei der Deutung des Begriffs „Biorama“ vorschnell eine neue Margarinesorte oder andere Lebensmittel vermutet, liegt gründlich daneben. In der Schorfheide verbirgt sich dahinter ein einzigartiger Wasserturm am Rande von Joachimsthal. Den hat ein englisches Künstlerpaar vor einigen Jahren zufällig entdeckt und mit Wohn- und Arbeitszimmern bestückt.

Um das dafür nötige Kapital aufzubringen, kam den beiden Weltenbummlern, die zuvor für internationale Konzerne tätig waren, eine geniale Idee. „Wir wollten das Dach des nicht mehr benötigten Turms in eine Aussichtsplattform verwandeln“, sagt die frühere Managerin Sarah Philips. „Im Handumdrehen war der passende Name gefunden – Biorama.“ Dieser setze sich aus der sie umgebenden Landschaft, also dem Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin, und der letzten Silbe aus dem Wort „Panorama“ zusammen. Das Biorama-Projekt überzeugte die öffentlichen Stellen und so konnten sich Sarah Philips und der Innenarchitekt Richard Hurding über 240.000 Euro EU-Fördermittel freuen. 120.000 Euro steuerten sie selbst bei.

Das meiste Geld kostete der Fahrstuhl. Ohne ihn müssten alle praktisch durch die Wohnung des Ehepaars laufen, um die Plattform in 22 Metern Höhe zu erreichen. Von oben liegen das Grün der Schorfheide und der Grimnitzsee buchstäblich zu Füßen, während sich der bekanntere Werbellinsee hinter einer Hügelkette versteckt. „In klaren Nächten sehen wir sogar das Blinken der Fernsehturms am Alex“, versichert Sarah Philips. „Der ist immerhin rund 70 Kilometer entfernt.“

Es gibt auf dem Areal noch eine andere Verbindung zur Großstadt. Der Berliner Industrielle Rudolf Theodor Protz, der vor gut 130 Jahren die ersten Toilettenhäuschen für den Gendarmenmarkt entwarf, baute sich hier eine Villa als Altersruhesitz. Eine Ausstellung erinnert an ihn. Hauptattraktion bleibt aber das 360-Grad-Panorama. Es zieht sogar Hochzeitsgesellschaften an, die hier einzigartige Fotos schießen lassen. (Ste.)

Die Plattform ist donnerstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet, Infos unter www.biorama-projekt.de

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