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Berlins Diogo Leite (r) ärgert sich nach dem 2:0, während im Hintergrund die Bochumer Spieler Jubeln. Foto: David Inderlied/dpa -

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Niederlage mit Schmerzen: Der 1. FC Union verliert 1:2 bei Schlusslicht Bochum

Nach dem Schwachen Auftritt der Berliner rückt Bayern München bis auf einen Punkt heran. Für Union war es die zweite Saisonniederlage.

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Eine gute Viertelstunde war gespielt, als sich Mittelfeldspieler Janik Haberer vom 1. FC Union auf dem Rasen des Bochumer Stadions wälzte. VfL-Verteidiger Ivan Ordets hatte den Berliner kurz vor der Grundlinie abgegrätscht und dafür die Gelbe Karte gesehen. Die Marschrichtung war damit vorgegeben: der Tabellenletzte warf gegen den Tabellenführer alles in die Waagschale und ging dabei auch über das erlaubte Maß hinaus. Ordets hätte für sein Foul durchaus auch Rot sehen können, stattdessen musste Haberer das Feld wenig später verletzt verlassen.

Mit ähnlich hängenden Köpfen taten das nach den 90 Minuten am Sonntagnachmittag auch Haberers Kollegen, sie unterlagen den bissigen Bochumern verdient mit 1:2 (0:1). Während Union trotzdem Spitzenreiter bleibt, konnte der VfL die Rote Laterne durch den zweiten Heimsieg in Serie zumindest bis zum Auftritt der Schalker im Abendspiel bei Hertha BSC an den Ruhrpott-Nachbarn abgeben.

„Ich muss schon sagen, dass uns Bochum heute ein bisschen aufgefressen hat. Darauf hatten wir wenig Antworten“, sagte Unions Trainer Urs Fischer und wirkte dabei anders als seine Spieler nicht „aufgefressen“, sondern angefressen. Auch angesichts der „Geschenke“, die sein Team an den Gegner verteilt hatte. Sechs Veränderungen hatte er im Vergleich zum 2:0 im Pokal gegen Heidenheim vorgenommen. Im Tor stand wieder Frederik Rönnow, dazu rotierten auch Paul Jaeckel, Christopher Trimmel, Rani Khedira, Niko Gießelmann und Jordan Siebatcheu zurück in die Startelf.
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Bochums Gerrit Holtmann (r) macht das Tor zum 2:0 gegen Julian Ryerson (l) von Berlin und Torwart Frederik Rönnow.

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Von Beginn entwickelte sich ein Kampfspiel, in dem die Bochumer den Tick kämpferischer auftraten und Union ein bisschen mit den eigenen Waffen bespielte. Der VfL zeigte sich enorm einsatzfreudig und laufstark, ließ den Berlinern überhaupt keinen Raum und kam immer wieder überfallartig an den Strafraum von Union. Das alles wirkte lange Zeit einigermaßen planlos und wenig gefährlich, aber das galt umgekehrt noch viel mehr für die pomadig aufspielenden Gäste.

Es war ein typisches 0:0-Spiel, in dem dann oft eine Standardsituation die Weichen stellt. So auch diesmal. Philipp Hofmann traf nach einer Ecke von Philipp Förster kurz vor der Pause per Kopf ins Tor, auf der anderen Seite blieben die Berliner abgesehen von einem Schüsschen von Jordan ohne nennenswerten Abschluss.

Jubel bei den Bochumer nach der 2:0-Führung.

© Eibner-Pressefoto/Bahho Kara / Eibner-Pressefoto/Bahho Kara

An der Berliner Harmlosigkeit in der Offensive änderte sich auch nach der Pause wenig. Sheraldo Becker blieb komplett blass, dahinter fehlte die ordnende Hand von Haberer. Dagegen spielten sich die Bochumer mit fortschreitender Spieldauer zunehmend frei, auch weil sie immer mehr Platz bekamen. Jordi Osei-Tutu traf nach etwas mehr als einer Stunde mit einem satten 16-Meter-Schuss nur die Lattenoberkante. Besser machte es zehn Minuten später der eingewechselte Gerrit Holtmann, der nach einem Konter Rönnow keine Chance ließ.  

Union hatte danach die Chance, noch einmal zurück ins Spiel zu kommen. Nach einem Foul an Kevin Behrens schritt Schiedsrichter Deniz Aytekin zum Videobeweis und entschied auf Strafstoß. Doch den vergab der eingewechselte Milos Pantovic. In der Nachspielzeit traf der Ex-Bochumer dann doch noch, aber das 1:2 kam zu spät. 

„Wir haben intern immer gesagt, dass wir nicht gegen den Letzten, sondern gegen Bochum spielen. Sie haben in den letzten Wochen sehr gut performt. Dazu haben sie eine super Mentalität, das hat man heute gesehen“, versuchte sich Kapitän Trimmel an einer Erklärung für die eigene Leistung. Die Bochumer hingegen feierten und glauben nun wieder an sich – und den Klassenerhalt: „Wir haben heute wieder verdient gewonnen. Der Trainer hat uns einen guten Plan mit auf den Weg gegeben“, sagte Mittelfeldspieler Philipp Förster. (Tsp)

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