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Benedict Hollerbach (re.) erzielt das erlösende 1:0 für den 1. FC Union Berlin.

© imago images/Jan Huebner

2:0-Sieg über den 1. FC Köln: Der 1. FC Union belohnt sich für eine gute zweite Halbzeit

Die Berliner holen durch den Heimsieg wichtige drei Punkte im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga. Der Sieg über Köln ist dank einer Leistungssteigerung nach der Pause auch verdient.

Mitten in einer drögen ersten Halbzeit hatten die Fans auf der Waldseite plötzlich gut lachen. Bei der Ausführung einer Ecke war der gegnerische Stürmer Mark Uth auf dem nassen Boden ausgerutscht und auf seinem Hintern gelandet. Eine Szene, die zum 2:0-Sieg des 1. FC Union gegen den 1. FC Köln gut passte. Hochklassiger Fußball stand am Mittwochabend nicht auf dem Festtagsmenü. Doch den Berlinern schmeckte es trotzdem.

Die Art und Weise war an diesem Abend schließlich egal. Im Kellerduell mit den Kölnern zählte nur das Ergebnis. Nach dem 0:3 gegen den VfL Bochum brauchte Union mindestens einen Punkt, um sich vor der Winterpause Luft im engen Abstiegskampf zu schaffen. Am Ende gewannen sie alle drei, und hielten sich damit von der Abstiegszone fern. Union steht nun drei Punkte vor dem Relegationsplatz auf Platz 15 und darf die Weihnachtszeit zumindest noch ein bisschen genießen.

„Wir wollten mit einem schönen Gefühl in die Pause gehen. In der ersten Halbzeit waren wir nicht so auf dem Platz, mussten viel hinterherlaufen. Nach dem Tor hat man aber gesehen, wie wir Fußball spielen können“, sagte Unions Stürmer Kevin Volland. Auch sein Trainer Nenad Bjelica sprach von einer viel stärkeren Leistung in der zweiten Halbzeit. „Bis zum ersten Tor war Köln besser. Nach dem Tor hat sich alles verändert. Die Spieler haben sich durchgebissen und sind an ihre Grenzen gegangen. Am Ende haben wir verdient gewonnen“, so der Kroate.

Bjelica hatte schon mit seiner Aufstellung für eine Überraschung gesorgt. Im Vergleich zum 0:3 in Bochum, nahm er nur einen Wechsel vor. Dieser hatte es aber in sich. Während András Schäfer erstmals seit der vergangenen Saison in die Startelf rückte, fehlte Star-Stürmer Sheraldo Becker im Kader. In der Gerüchteküche war von disziplinarischen Maßnahmen die Rede. Bjelica sprach mit bestem Pokergesicht von einer „rein taktischen“ Entscheidung.

Einen Becker in explosiver Topform hätte das Spiel in der Anfangsphase jedenfalls gut gebrauchen können. Weil beide Fanlager aus Protest gegen den Investorendeal der DFL den Support einstellten, war die Stimmung im Stadion An der Alten Försterei in den ersten zwölf Minuten gespenstisch. Und weil beide Mannschaften aktuell tief im Abstiegskampf stecken und nicht gerade vor Selbstvertrauen strotzen, tat sich auf dem Platz ähnlich wenig.

In einem Duell zwischen zwei Mannschaften, die zusammengerechnet nur 25 Treffer aus 29 Spielen in dieser Saison erzielt hatten, war mehr auch kaum zu erwarten. Erst gegen Ende der ersten Halbzeit wurde es richtig spannend in den beiden Strafräumen. Nach einem Kölner Freistoß hielt Frederik Rönnow gleich zweimal stark, bevor Union auf der anderen Seite drei Ecken in Folge herauskämpfte. Als Schäfer die dritte davon mit einem guten Kopfball knapp über die Latte lenkte, war die Aufregung aber zu Ende.

Fofana belebt die Offensive Unions

Bjelica reagierte sofort. Zur Halbzeitpause wurde Kevin Behrens durch David Datro Fofana ersetzt, der noch während der Pause klare Anweisungen von Co-Trainerin Marie-Louise Eta vermittelt bekam.

Fofana brachte mehr Spritzigkeit in die Berliner Offensive, doch es waren seine Stürmer-Kollegen, die am Ende den Durchbruch schafften. Nach 56 Minuten behauptete Kevin Volland den Ball stark auf der linken Seite und spielte einen Steckpass auf Benedict Hollerbach in den Strafraum. Hollerbach, der schon in der ersten Halbzeit zu den stärksten Union-Spielern gezählt hatte, machte sich mit einem Haken Platz und hämmerte den Ball aus spitzem Winkel unter die Latte.

Zunächst schien es, als ob Union die knappe Führung nur verteidigen wollte. Kurz nach seinem Treffer wurde Hollerbach durch Alex Kral ersetzt, ein paar Minuten später kam Leonardo Bonucci zur Stärkung der Abwehr. Stattdessen begannen die Berliner, das Spiel mit schlauem Konterfußball unter ihre Kontrolle zu bringen.

Es folgten weitere Chancen für die Berliner, erst durch Josip Juranovic und dann durch Kral und Volland. Auch Fofana hatte das 2:0 auf dem Fuß, kam aber nicht am Kölner Torwart Marvin Schwäbe vorbei. Ein paar Minuten später war es aber soweit: Der Ivorer leitete mit Volland einen weiteren Konter ein und machte selbst mit einem gewaltigen Schuss den Deckel auf den Sieg drauf.

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