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Sport: Triumph mit Taktik

Luminita Zaituc durchbricht beim Halbmarathon die kenianische Dominanz

Sechs Jahre in Folge hatte zuletzt eine Athletin aus Kenia den Berliner Halbmarathon gewonnen. Nun hat eine deutsche Läuferin diese Siegesserie gestoppt: Luminita Zaituc gewann die 25. Auflage des größten und hochkarätigsten deutschen Laufes über die Distanz von 21,0975 Kilometern. In der deutschen Jahresbestzeit von 71:04 Minuten lief die 36 Jahre alte Athletin der LG Braunschweig am Berliner Dom ins Ziel und hatte dabei genau elf Sekunden Vorsprung auf die Südkoreanerin Eun Jeong Lee, die Landesrekord lief. Erst auf Rang drei folgte dann die erste Kenianerin: Beatrice Omwanza war nach 71:18 im Ziel. Allerdings fehlte eine kenianische Spitzenläuferin. Joyce Chepchumba, die Siegerin des Vorjahres, hatte ihren Start am Freitag kurzfristig abgesagt. Vor elf Jahren hatte es zuletzt einen deutschen Erfolg gegeben hatte. 1994 gewann die Berlinerin Kathrin Weßel in 70:47 Minuten.

Bei den Männern war schnell klar, dass die Kenianer wieder einmal dominieren würden. Am Ende belegten sie zum zweiten Mal in Folge die ersten zehn Plätze. Schnellster war Paul Kimugul, der mit 61:04 Minuten die zweitschnellste Zeit des Jahres weltweit erzielte und für den vierten kenianischen Sieg in Serie beim Berliner Halbmarathon sorgte. Die Jahresweltbestzeit verfehlte der 24-Jährige, der ebenso wie Luminita Zaituc eine Siegprämie von 2500 Euro erhielt, lediglich um 19 Sekunden. Zweiter wurde der Sieger des Berlin-Marathons von 2001, Joseph Ngolepus, Platz drei belegte Moses Kigen. Als bester deutscher Läufer belegte der Berliner Lennart Sponar vom BSV 92 den 20. Platz. Er wurde ebenso Berlin-Brandenburgischer Meister wie Nicole Güldemeister vom SC Potsdam Rang acht kam.

„Wir sind sehr zufrieden mit unserem Jubiläumsrennen. Und wir freuen uns besonders, dass wir mit Luminita Zaituc eine deutsche Siegerin haben“, sagte Renndirektor Mark Milde.

Luminita Zaituc, die derzeit beste deutsche Straßenläuferin, hat sich mit ihrem Sieg eindrucksvoll zurückgemeldet. Gut eine Woche nach dem vierten Platz beim Paderborner Osterlauf über 10 Kilometer gewann die Läuferin, die beim olympischen Marathon im vergangenen Jahr Rang 18 belegt hatte, nun in Berlin. „Dieser Sieg war sehr wichtig für mich, denn er gibt mir Zuversicht für meinen Marathonstart in Düsseldorf“, sagte Luminita Zaituc. „Ich wusste, dass die Konkurrenz stark sein würde, deswegen bin ich taktisch gelaufen und habe mich am Anfang des Rennens zurückgehalten.“

Nur zwei Rettungsfahrzeuge hätten sie auf dem Weg zum Sieg stoppen können. Die Wagen tauchten plötzlich kurz vor dem Start auf und fuhren den Läufern Sekunden vor dem Wettkampfbeginn entgegen, nachdem sie fehlgeleitet worden waren. In letzter Sekunde drehten sie allerdings um, sonst hätte ein Chaos gedroht. Von man einmal von diesem Schock beim Start absieht, war Renndirektor Milde zufrieden mit dem Wettkampf. Denn mit insgesamt 18 331 Athleten aus 69 Nationen waren so viele Athleten wie nie zuvor bei einem Halbmarathon in Berlin am Start.

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