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Laura Dahlmeier bleibt souveräne Führende im Gesamtweltcup.

© dpa

Biathlon in Nove Mesto: Laura Dahlmeier wird Vierte im Sprint

Laura Dahlmeier verpasste nach drei Siegen hintereinander den Erfolg beim Sprint in Nove Mesto knapp. Eine Russin siegt in Tschechien.

Laura Dahlmeier nahm das Ende ihrer Siegesserie mit Platz vier mit Humor. „Das Stehendschießen war nicht ganz so spaßig für mich. Aber am Ende konnte ich doch wieder lachen“, sagte sie nach dem Sprint im tschechischen Nove Mesto. Einen Tag nach den durch Biathlon-Chef Anders Besseberg öffentlich gemachten Doping-Vorwürfen gegen 31 Russinnen und Russen holte Tatjana Akimowa ihren ersten Weltcup-Sieg. Die Russin Akimowa lag 16 Sekunden vor Dahlmeier. Zweite wurde die Französin Anais Chevalier, Dritte die Amerikanerin Susan Dunklee. Dahlmeier sagte: „Es ist schön, dass auch mal andere auf dem Podium stehen.“

Nach dem Sieg-Triple am letzten Wochenende im slowenischen Pokljuka reichte es für Deutschlands beste Biathletin am Freitag nicht zum vierten Sieg im sechsten Saison-Rennen. Zweimal musste Dahlmeier in die Strafrunde, die Ausgangsposition in der Verfolgung am Samstag (17.40 Uhr/ARD und Eurosport) ist allerdings trotzdem nicht schlecht. Zudem baute die 23-Jährige ihre Führung als Weltcup-Spitzenreiterin aus. „Es entscheiden Millimeter beim Schießen, es sind Feinheiten, die zwischen Sieg - und ich sage jetzt mal Niederlage - entscheiden. Ich bin sicher, es wird irgendwann der Tag kommen, wo ich weiter hinten lande“, hatte Dahlmeier in Pokljuka gesagt.

Obwohl Franziska Hildebrand fehlerfrei blieb, war die 29-Jährige über die 7,5 Kilometer knapp 20 Sekunden langsamer als Dahlmeier und kam auf Rang 13. Gut dabei nach ihrer krankheitsbedingten Pause war Franziska Preuß, sie wurde als Zehnte zweitbeste Deutsche. Völlig verpatzt war der Sprint dagegen für Vanessa Hinz, Miriam Gössner und Denise Hermann, die gleich vier Strafrunden schossen.

Derweil erwägt der fünfmalige Weltcup-Gesamtsieger Martin Fourcade sogar einen Weltcup-Boykott, sollte der Biathlon-Weltverband IBU im sich anbahnenden Dopingskandal um Russland nicht hart durchgreifen. „Ich hoffe, sie haben die Eier, sie zu sperren. Wenn nicht, müssen die Biathleten selbst aktiv werden“, sagte der Franzose. Direkte Beweise und unverschlüsselte Namen liegen bisher nicht vor - höchstens hinter vorgehaltener Hand.

Unterdessen forderte Russlands Männer-Coach Ricco Groß eine schnelle Veröffentlichung der Namen: „Momentan reden alle nur um den heißen Brei, und es kommt zu Spekulationen und Vorverurteilungen.“ Sein Team werde „sehr wohl beäugt, anders angeschaut. Aber einige Athleten werden definitiv grundlos mitbelastet.“ Sein Top-Mann Anton Schipulin war am Vortag im Männer-Sprint Zweiter hinter Fourcade geworden. Schipulin sagte: „Mir scheint, dass sich hier die Politik allzu sehr in den Sport mischt. Ohne jede Beweise russische Sportler zu beschuldigen, ist zu viel.“ (dpa)

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