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WM in Nove Mesto.

© dpa

Biathlon-Weltmeisterschaft: Keine Medaille für deutsche Mixed-Staffel

Fehlstart für die deutschen Biathleten bei der WM in Nove Mesto. Das deutsche Mixed-Quartett kam am Donnerstag lediglich auf Rang 13. Die Norweger verteidigten ihren Titel vor Frankreich und WM-Gastgeber Tschechien.

So schlecht ist eine deutsche Mixed-Staffel noch nie unterwegs gewesen bei einer Weltmeisterschaft. Miriam Gössner kämpfte mit den Tränen, Andrea Henkel hakte die Medaille schon vor den ersten Auftritten von Simon Schempp und Andreas Birnbacher in Nove Mesto ab. „Erstmal war's das“, sagte die 35-Jährige, als ihre Kollegin nach dem zweiten Schießen in die Strafrunde musste. Zwar liefen Schempp und Birnbacher am Donnerstagabend ein solides Rennen, doch mit dem dritten WM-Titel oder der siebten Medaille im nun olympische Mixed-Wettbewerb wurde es nichts. Am Ende stand Rang 13 in der Bilanz. Erstmals seit 2008 hatte damit eine deutsche Mixed-Staffel keine WM-Medaille gewonnen.

Die Norweger schafften den Titel-Hattrick, lagen nach den 2x6 und 2x7,5 Kilometern in 1:12:04,9 Stunden 20 Sekunden vor Frankreich um Weltcup-Spitzenreiter Martin Fourcade. 32,3 Sekunden hinter dem mit Tora Berger, Synnove Solemdal, Tarje Boe und Emil Hegle Svendsen laufenden Sieger-Team lagen dann die von den 27 000 Zuschauern begeistert gefeierten Tschechen. Das deutsche Quartett lag 2:40,7 Minuten zurück. „Das war ein Rennen, wo eins zum anderen kam. Da ist einiges an Aufbauarbeit zu leisten.“, sagte Damen-Bundestrainer Gerald Hönig.

„Ich weiß gar nicht, was los war. Ich habe mich eigentlich total gut gefühlt“, sagte Gössner und lächelte tapfer. „Ich hab keine Ahnung, warum ich drei Fehler geschossen hab, das war nicht notwendig heute“, sagte sie. Auch waren die Skier der vier Deutschen wohl nicht die Schnellsten. „Ich glaube, ich war beim Laufen nicht ganz so gut dabei“, sagte Schempp, der auf der Schlussrunde 32 Sekunden verloren hatte. Auch Birnbacher kam nicht richtig in Fahrt, arbeitete aber genau wie Schempp am Schießstand solide.

Im Herzen des böhmisch-mährischen Hügellandes verwandelten die 27 000 Zuschauer die ausverkaufte Vysocina-Arena in einen Hexenkessel. Zweieinhalb Autostunden östlich von Prag wackelten die Tribünen als die Tschechen ihren Überraschungscoup schafften. Ondrej Moravec brachte die Medaille nach Hause.

Im deutschen Team gab es dagegen nichts zu feiern. Andrea Henkel musste bei ihrer 14. WM-Teilnahme in den ersten beiden Schießeinlagen je einmal nachladen - es war irgendwie schon kein gutes Omen. Die Norwegerin Berger dagegen blieb ohne Fehler und zog an der Spitze davon. 42,1 Sekunden betrug das Loch, das die 35-Jährige hatte entstehen lassen.

Gössner kam zunächst zwar etwas heran, doch dann traf sie gleich ihren ersten Schuss nicht und hatte beim Nachladen Probleme. Die erste Patrone rutschte ihr aus den Fingern, die zweite verkantete, ehe die 21-Jährige dann die dritte abfeuern konnte. „Ich hab kalte Finger gehabt“, sagte sie. Der Rückstand war da schon auf 1:01,6 Minuten angewachsen. Beim zweiten Auftritt am Schießstand lief es für den Jungstar noch schlechter - sie musste sogar in die Strafrunde. Und die Medaille war weg.

Mit einem Rückstand von 1:36,4 Minuten übergab Gössner an ihren Ex-Freund Simon Schempp. Vorne kämpften Russland, Norwegen und Frankreich um die Medaillen. Doch wie das so ist in der Staffel - nichts ist unmöglich. Die Tschechen pirschten sich von hinten nach vorne, Ondrej Moravec brachte die Medaille nach Hause.

Ansonsten war der WM-Auftakt vielversprechend. Die 377 Athleten aus 43 Nationen finden bei der ersten Biathlon-WM in Tschechien nahezu optimale Bedingungen vor. Die Organisatoren nahmen viel Geld in die Hand. Die 25 000 Fans fassende Vysochina Arena war für 20 Millionen Euro nochmals umgebaut und auf absolutes Spitzenniveau gebracht worden. (dpa)

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