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Schöne Aussichten. In Oberhof beginnt am Mittwoch die WM.

© Imago/Jacob Schröter

Biathlon-WM in Oberhof: Kleines Wintermärchen als große Chance

Die Voraussetzungen für die Biathlon-WM könnten kaum besser sein. Geben die Titelkämpfe der Sportart einen neuen Schub in Deutschland?

Ein Kommentar von Jörg Leopold

In Oberhof könnte in den kommenden Tagen ein kleines Wintermärchen erzählt werden. Am Mittwoch beginnen hier die Biathlon-Weltmeisterschaften und die Voraussetzungen könnten kaum besser sein: Die Anlage am Grenzadler wurde aufwendig und teuer modernisiert, Zuschauer sind endlich wieder ohne Beschränkungen erlaubt und dazu versinkt der WM-Ort auch noch in echtem Schnee.

27.500 Fans pro Tag werden bei den Rennen erwartet, dazu Millionen an den Fernsehschirmen. Von einer großen Chance für die Sportart in Deutschland ist die Rede, wenn, ja wenn… die sportlichen Leistungen der Deutschen mit den äußeren Bedingungen mithalten können.

Man kennt das vom Biathlon, gerade in Deutschland. Kommen die Sportler an den Schießstand, wird es plötzlich mucksmäuschenstill. Fallen dann Scheiben eine nach der anderen, brandet nach jedem Treffer Jubel auf. Gänsehaut-Atmosphäre.

Denise Herrmann-Wick ist die deutsche Hoffnungsträgerin

Die deutschen Biathleten haben sich auf diese WM-Festspiele akribisch vorbereitet, allerdings gibt es andere Nationen, die im Moment besser dastehen. Allen voran natürlich Norwegen mit dem Überflieger Johannes Thingnes Bö. Aber es wäre nicht das erste Mal, wenn es beim Saisonhöhepunkt die eine oder andere Überraschung gibt.

Und in Denise Herrmann-Wick hat Deutschland sogar eine Starterin, die zum Star der WM werden könnte. Ihre Form zuletzt war gut, als Olympiasiegerin und Weltmeisterin weiß sie mit dem Druck bei Großveranstaltungen umzugehen. Wenn sie beim Schießen die Nerven behält, ist die frühere Langläuferin in der Loipe nur schwer zu stoppen.

Letztlich aber ist die Biathlon-WM mehr als nur Sport, vor Ort steigt eine große Party. Für den Weltverband sind Titelkämpfe in Deutschland fast immer ein Volltreffer – Stichwort Geschäft. Und das dürfte in diesem Jahr nicht anders sein. Wenn es dann auch noch für ein Wintermärchen reicht, umso besser.

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