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Sport: Der lange Lauf nach Athen

Die Berlinerin Claudia Marx wird Deutsche Meisterin über 400 m – und verzichtet für Olympia auf einen WM-Start

Claudia Marx siegt und verzichtet. Die Berliner 400-m-Läuferin gewann bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Dortmund zum ersten Mal den Hallentitel, in 52,51 Sekunden . Schon in der Woche zuvor hatte die 25-Jährige als Zweite beim Hallen-Europacup überzeugt. Bei den Weltmeisterschaften in knapp zwei Wochen in Budapest hätte sie Finalchancen, doch trotzdem verzichtet die Sprinterin der LG Nike auf die Titelkämpfe.

Der Hintergrund dieses Verzichts sind die Olympischen Spiele in Athen im August. Das ist das große Ziel in diesem Jahr. Schon Ende März steht das erste Trainingslager der deutschen 400-m-Läuferinnen im Hinblick auf Olympia auf dem Programm. „Es bliebe zu wenig Zeit zur Erholung zwischen der Hallen- und der Freiluft-Saison“, sagt Claudia Marx. Bereits im Oktober begann für sie die Trainingsphase für die Hallensaison, nachdem das vergangene Jahr sie bezüglich der Leistungsentwicklung nicht vorangebracht hatte. Dass es jetzt in der Halle wieder aufwärts ging und sie mit ihrer Saisonbestzeit von 52,01 die zweitschnellste Hallenzeit ihrer Karriere erreichte, hängt auch mit der sportpsychologischen Betreuung zusammen, die die Berlinerin seit einem halben Jahr nutzt. „Ich war immer offen für eine derartige Betreuung. Ich dachte früher allerdings, das hebe ich mir für einen späteren Zeitpunkt meiner Karriere auf“, erklärt Claudia Marx, die selbstbewusster in die Wettkämpfe geht als früher.

Das hängt nicht damit zusammen, dass die über viele Jahre als unschlagbar geltende Grit Breuer in der Hallensaison verletzt ausgefallen ist. „Ich habe sie im vergangenen Sommer bei den deutschen Meisterschaften geschlagen“, sagt Claudia Marx.

Im Sommer muss sie den Aufwärtstrend der Hallensaison fortsetzen, um nach Athen zu kommen. Für die Qualifikation ist eine Steigerung ihrer persönlichen Bestzeit auf 51,37 Sekunden nötig. Neben ihrer eigenen Qualifikation hofft Claudia Marx auch auf Grit Breuer, wenn es um die 4 x 400-m-Staffel bei Olympia geht. „Ohne Grit wird es schwer.“

Am Sonntag war es Grit Breuer, die die 400-m-Siegerehrung in Dortmund vornahm. Nach ihrer Achillessehnenoperation sagte sie: „Ich bin optimistisch, dass ich in Athen wieder in guter Form sein werde.“

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