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Denis Kaliberda ist mit Civitanova Tabellenführer in Italien.

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Champions League im Volleyball: Die BR Volleys und die Weltauswahlen

In der Champions League treffen die BR Volleys auf sehr starke Gegner und finden sich in einer neuen Situation. In der Bundesliga waren sie immer Favorit, nun sind sie Außenseiter.

Von Johannes Nedo

Es ist eine neue Rolle, in die sich die BR Volleys begeben. Bislang ging es für die Berliner in dieser Saison eigentlich nur darum, wie hoch sie gewinnen. Schließlich sind sie Tabellenführer der Bundesliga mit fünf Punkten Vorsprung und stehen zudem im Pokalfinale. Doch wenn die Volleys an diesem Dienstag in der Max-Schmeling-Halle (19.30 Uhr) ihr erstes Champions-League-Spiel der Saison bestreiten, ist die Ausgangslage ganz anders. „Jetzt sind wir Außenseiter“, sagt Manager Kaweh Niroomand.

Die Berliner treffen auf eine der besten Mannschaften Europas: Cucine Lube Civitanova. Das italienische Spitzenteam wurde zuletzt Dritter der Champions League und führt derzeit in Italien die Tabelle an. „Da ist eine hohe Qualität im Kader“, sagt Volleys-Trainer Roberto Serniotti zu dem Klub aus der mittelitalienischen Stadt an der Adriaküste. Der Italiener arbeitete in der Vergangenheit mit einigen Profis aus Civitanova zusammen. „Die Mannschaft ist gespickt mit Weltklasse-Spielern“, sagt der 54-Jährige.

Zu diesen Topspielern zählen der serbische Mittelblocker Dragan Stankovic und der italienische Außenangreifer Osmany Juantorena. Aber auch einer der besten deutschen Nationalspieler: Außenangreifer Denis Kaliberda. Der 26-Jährige, der seine Karriere einst beim SCC Berlin begann, betont: „Es läuft derzeit richtig gut bei uns.“

Weil es die Volleys in ihrer Vorrundengruppe neben dem eher schwächer eingeschätzten Tschechischen Meister Dukla Liberec noch mit einer weiteren Weltauswahl zu tun bekommen, dem Champions-League-Vierten der Vorsaison, Resovia Rzeszow aus Polen, gibt Niroomand international ein Ziel aus, das national völlig inakzeptabel für ihn wäre. „Wir wollen jeden Punkt sammeln, um einer der besten Dritten zu werden“, sagt der 64-Jährige. Denn aus den fünf Gruppen der Champions League kommen auch drei beste Gruppendritte weiter in die Play-off-Runde.

Statt 28 Klubs nehmen nur noch 20 an der Gruppenphase in der Champions League teil

Diese K.-o.-Phase zu erreichen, wäre für die Berliner doppelt wichtig. „Wir könnten sportlich unseren guten Namen ausbauen“, sagt Niroomand. Immerhin würden die Volleys dann zu den besten zwölf Klubs Europas gehören. „Außerdem wird uns das bei der Spielerakquise weiterhelfen“, sagt er. Schließlich haben die Topvereine aus Italien, Polen, Russland und der Türkei meist doppelt so viel Geld zur Verfügung wie die Berliner.

Der finanzielle Aspekt ist daher Niroomands Hauptkritikpunkt an der Champions League. „Die Zentralvermarktung durch den europäischen Verband CEV muss mehr einbringen“, fordert er. „Unsere hohen Ausgaben sind allein durch Zuschauereinnahmen kaum wieder reinzuholen.“

Für diese Saison hat die CEV zunächst einmal das Format der Champions League verändert. Statt bisher 28 Klubs nehmen nur noch 20 an der Gruppenphase teil. So soll der Wettbewerb übersichtlicher und das Niveau der Spiele ausgeglichener werden. Mehr Duelle auf dem höchsten Level sind dann auch genau das, was sich Niroomand für die Berliner wünscht: „Ich will, dass die Mannschaft herausgefordert wird.“ Und Serniotti sieht sein Team dafür nun auch bestens gerüstet. „Es war gut für uns, dass wir zuletzt mit Düren und Frankfurt gegen zwei unserer stärksten nationalen Widersacher antreten mussten“, sagt der Volleys-Trainer.

Für die Berliner bringt der neue Modus allerdings einen kleinen Nachteil. In den CEV-Cup können sie nicht mehr abrutschen – diesen Titel können sie also nicht mehr verteidigen.

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