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Sport: Die Vorfreude der Iberer - Der WM-Höhepunkt aus spanischer Sicht ist das 1500-m-Finale

Eigentlich sollte gestern im spanischen Mannschaftshotel eine Pressekonferenz mit den iberischen Marathonstars stattfinden, darunter die beiden Weltmeister Abel Antón (1997) und Martin Fiz (1995). Doch da die Langstreckler erst am Sonnabend starten, wurde kurzfristig umgepolt.

Eigentlich sollte gestern im spanischen Mannschaftshotel eine Pressekonferenz mit den iberischen Marathonstars stattfinden, darunter die beiden Weltmeister Abel Antón (1997) und Martin Fiz (1995). Doch da die Langstreckler erst am Sonnabend starten, wurde kurzfristig umgepolt. Präsentiert wurden statt dessen jene drei Athleten, die am zweiten Tag für den absoluten Höhepunkt der Leichtathletik-WM sorgten - zumindest gilt dies für die Sicht der spanischen Zuschauer.

Sicher, Maurice Greene und Marion Jones, die beiden amerikanischen 100-m-Sieger, wurden gebührend gefeiert, doch wie Helden umjubelt, wurden andere: Fermin Cacho, Réyes Estevez und Andrés Díaz. Dabei hat dieses Trio noch gar nichts gewonnen, sondern lediglich das Finale erreicht. Doch der spanische Halbfinal-Durchmarsch über 1500 m sorgte im Olympiastadion, das im Hinblick auf die Olympiabewerbung für das Jahr 2008 schon einmal vorab diesen Namen bekam, für große Stimmung. Dabei war die schmucke Arena, die 60 000 Plätze hat und hervorragende Rahmenbedingungen für Großereignisse, nicht einmal halb voll.

Während der ersten Tage ließ das Interesse der Spanier an der WM zu wünschen übrig. Gut 20 000 Besucher am ersten Wettkampftag, rund 25 000 am zweiten - das ist noch nicht das, was sich der Internationale Leichtathletik-Verband (IAAF) versprochen hat. Allerdings leiteten jene drei Spanier möglicherweise die Wende ein. "Wenn Dienstag das 1500-m-Finale auf dem Programm steht, wird es voll", kündigte Miguel Mostaza, Manager von Europameister Réyes Estevez sowie unter anderen den Marathonläufern Abel Antón und Martin Fiz, an. Das Interesse scheint geweckt.

Am Montag waren die Leichtathletik-WM mit großen Farbbildern auf den Titelseiten vieler spanischer Zeitungen das Thema Nummer eins. Und dazu passt die völlig ungewöhnliche Aktion einer Pressekonferenz nach einem Halbfinalrennen. Wenn heute abend mit dem 1500-m-Finale einer der Höhepunkte der Titelkämpfe gestartet wird, dann dürfte sich das Olympiastadion in ein Tollhaus verwandeln.

Dabei kämpfen die drei Iberer für die spanische Ehre. "Wir sind die einzigen drei in Europa geborenen Athleten in diesem Finale. Das heißt, wir drei Spanier sind die Besten Europas", sagt der 30-jährige Europarekordler Fermin Cacho. Eigentlich kämpft das Trio heute nur um eine Bronzemedaille, denn Weltrekordler Hicham El Guerrouj (Marokko) und die neue Hoffnung Kenias, Noah Ngeny, sind im Normalfall außer Reichweite. Doch die Spanier hoffen, dass sich das Husarenstück eben jenes Fermin Cachos wiederholen lässt: Der Routinier siegte bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona sensationell. Doch egal ob Gold oder Bronze, eine spanische Medaille würde der WM einen Schub geben.

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