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Sport: Drei Spiele, neun Punkte

Der FC Hansa Rostock schlägt Meister Stuttgart 2:1

Schnellen Schrittes, ohne weiter nach rechts oder links zu gucken, stiefelte Armin Veh am Samstag nach dem Spiel beim FC Hansa Rostock vorbei an den jubelnden Gastgebern in die Katakomben des Rostocker Stadions. Dass der Trainer des VfB Stuttgarts für kurze Zeit abtauchen wollte, war aus Stuttgarter Sicht verständlich. Denn seine Mannschaft konnte auch in Rostock ihre Auswärtsmisere nicht beenden. Der Deutsche Meister verlor 1:2 gegen den FC Hansa und bleibt in der laufenden Saison auswärts ohne Punktgewinn. Die Rostocker haben mit drei Siegen in Serie innerhalb einer Woche erstmals die Abstiegsränge verlassen und sind zurzeit 14. der Tabelle.

Bei der anschließenden Pressekonferenz hatte sich der Stuttgarter Trainer gefangen und war zu Scherzen aufgelegt. So tat Veh, der Rostock selber von Januar 2002 bis Oktober 2003 trainiert hatte, so, als wolle er Hansa-Trainer Frank Pagelsdorf als Gästetrainer beim Beantworten der Fragen den Vortritt lassen. Viel Lob hatte Veh für sein Team nicht zu verteilen. „Wir haben innerhalb kurzer Zeit wiederholt zwei Gegentreffer kassiert“, maulte dieser. Die Rostocker waren nach einer Viertelstunde durch einen Freistoß des ehemaligen Stuttgarters Tobias Rathgeb in Führung gegangen. „Wir waren zuvor in Ballbesitz. Da darf es nicht zu einem Freistoß kommen“, kritisierte Veh. Kurz darauf muss es ihm erneut sauer aufgestoßen sein. Nur zwei Minuten später erhöhte Rostocks Abwehrspieler Orestes nach Vorarbeit von Sebastian Hähnge auf 2:0. „Der Ball war viel zu lange in der Luft. Wir hätten viel konsequenter einschreiten müssen“, sagte Veh.

Die 2:0-Führung der Rostocker entsprach bis dahin nicht dem Spielverlauf. Hansa kam in der ersten Viertelstunde nicht ins Spiel. Anders Stuttgart: Die Gäste ließen von Beginn an den Ball gut laufen und setzten die Rostocker durch Pressing unter Druck. So prüfte der Stuttgarter Ludovic Magnin FCH-Torhüter Stefan Wächter erst mit einem scharfen Schuss und dann mit einem Freistoß. „Man hat gemerkt, dass die heutige Mannschaft drei Mal in kurzer Folge gespielt hat und zum Schluss müde war. Vor allem in der zweiten Halbzeit ging es darum, den Vorsprung über die Zeit zu retten“, sagte Pagelsdorf.

Dass das gelang, lag zum einen an einem starken Torhüter Stefan Wächter, der mehrere Chancen der Stuttgarter vereitelte, und einem Quäntchen Glück der Gastgeber. Die Rostocker profitierten jedoch auch davon, dass der VfB zwar bis zum Schluss dominierte, sich aber nur wenige zwingende Tormöglichkeiten erspielte. So erzielte VfB-Stürmer Mario Gomez, als er nicht beherzt genug angegriffen wurde, den Anschlusstreffer zum 1:2. Für ein weiteres Tor reichte es für die Schwaben jedoch nicht. Die Generalprobe für das Champions-League-Duell am Dienstag mit dem FC Barcelona ging gründlich daneben. Was gegen Barcelona zu ändern, konnte VfB-Sportdirektor Horst Heldt nicht sagen: „Wir müssen erst einmal dieses Spiel analysieren. Noch bin ich richtig sauer.“

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