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Sport: Ein Sieg für die Hoffnung

Hansa Rostock kämpft verbissen gegen den Abstieg – doch noch beträgt der Rückstand fünf Punkte

Selten war in Rostock zuletzt so eine Stimmung zu spüren. Mit stehenden Ovationen feierten die Fans des FC Hansa Rostock am Samstag ihre Mannschaft nach dem 2:0-Sieg gegen die Gäste aus Mainz. Unten, auf dem Rasen, herzten sich die Sieger immer wieder und winkten ihren Anhängern zu. Es sah so aus, als ob die Rostocker den ersehnten Klassenerhalt geschafft hätten. Von dem sind sie freilich noch entfernt. Mit dem Sieg wahrten sie lediglich eine kleine Chance auf eine weitere Spielzeit in der Bundesliga.

Auf einen Nicht-Abstiegsplatz hat Hansa sieben Spieltage vor Saisonende noch fünf Punkte Rückstand. Auf einem dieser Nicht-Abstiegsplätze steht Nürnberg, der Gegner am kommenden Wochenende. Diese Mannschaft haben die Rostocker nun fixiert. „Die Nürnberger fangen jetzt an zu zittern“, sagte etwa Verteidiger Ronald Maul. Trainer Jörg Berger zeigte sich sogar überzeugt, dass Nürnberg jetzt mehr unter Druck stehe als das eigene Team. „Denn wir sind solche Situationen gewöhnt“, sagte der im Abstiegskampf erfahrene Fußballlehrer. Bezogen auf die vergangenen Wochen hat Berger nicht Unrecht. Dennoch braucht Hansa nach wie vor ein „großes Wunder“, wie Berger selber sagte.

Warum es dieses Wunders bedarf, war am Samstag zu sehen: Hansa spielte schlechten Fußball. Sicher, im Abstiegskampf überzeugt ein Team selten mit Eleganz. Außerdem fehlten Rostock vier Stammspieler, darunter die Leistungsträger Litmanen und Persson. Doch auch in Bestbesetzung konnte Hansa spielerisch bislang nicht überzeugen.

Zu Hansas nächsten Gegnern zählen Mannschaften im oberen Tabellendrittel wie Stuttgart, Hamburg und Hertha BSC – Mannschaften also, bei denen es noch um die europäischen Wettbewerbe geht und die sich selten nur durch Kampf besiegen lassen. „Wir haben nur noch Endspiele“, sagte der frühere Hertha-Spieler Michael Hartmann, Torschütze zum 2:0. Der Satz ist eine den Rostockern schon lange bekannte Formel im Abstiegskampf.

Dennoch gibt es Dinge, die für Hansa sprechen. Das Team hat immerhin zehn Punkte aus den vergangenen fünf Partien geholt. Bis vor kurzem konnte es in dieser Saison nur auswärts gewinnen. Nun folgte der zweite Sieg im Ostseestadion. Und im Spiel gegen Mainz scheint zudem das Glück zurückgekehrt zu sein, das den Rostockern in der Vergangenheit häufig fehlte und das oft entscheidet. Besonders bei Endspielen gegen den Abstieg.

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