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Der früherer Formel-1-Meister Michael Schumacher.

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Update

Michael Schumacher: Ex-Formel-1-Weltmeister wird in Klinik Lausanne weiterbehandelt

Fast sechs Monate nach seinem schweren Skiunfall ist der frühere Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher aus dem Koma erwacht. Jetzt wird er offenbar in der Uni-Klinik von Lausanne behandelt.

Von Katrin Schulze

Monatelang war nichts mehr bekannt geworden zum Zustand von Michael Schumacher. Nun hat seine Managerin erklärt, dass er nicht mehr im Koma liegt und die Klinik in Grenoble bereits verlassen hat, „um seine lange Phase der Rehabilitation fortzusetzen“. Wie es Schumacher infolge seines schweren Skiunfalls genau geht, welche Folgeschäden er möglicherweise erlitten hat und wohin er verlegt wurde, dazu sagte sie nichts. Das soll auch so bleiben. "Für die Zukunft bitten wir um Verständnis, dass seine weitere Rehabilitation außerhalb der Öffentlichkeit erfolgen soll“, hieß es in der Mitteilung von Sabine Kehm. Sie deutete an, dass die Medien andernfalls mit gerichtlichen Auseinandersetzungen zu rechnen hätten.

Am 29. Dezember war der Formel-1-Rekordweltmeister in den französischen Alpen beim Skifahren mit dem Kopf auf einen Felsen geprallt und hatte sich dabei ein schweres Schädel-Hirn-Trauma zugezogen. Danach waren zunächst alle Einzelheiten über seine Verletzung und die Behandlung veröffentlicht worden. So wurde er zunächst in ein künstliches Koma versetzt. Ende Januar gab Kehm dann bekannt, dass die Aufwachphase eingeleitet wurde. Im Februar hieß es, diese könne sich über Wochen hinziehen. Anfang April hatte die Managerin bestätigt, dass Schumacher "Momente des Bewusstseins und des Erwachens" zeige. Es waren die letzten offiziellen Mitteilungen bis zu diesem Montag.

Wird er bleibende Schäden davontragen?

Wie Kehm nun in ihrer Mitteilung andeutete, dürfte Schumacher eine langwierige Phase der Rehabilitation bevorstehen. Auch Experten gehen davon aus. „Im Fall Schumacher muss man inzwischen leider befürchten, dass mit bleibenden Schäden zu rechnen ist“, sagt Carsten Sanft, der als Intensivmediziner am Unfallkrankenhaus Berlin arbeitet. „Je länger ein Bewusstseinsverlust infolge eines Unfalls dauert, umso schwerer sind in der Regel die Schädigungen, umso ungünstiger ist die Prognose.“ Genau einzuschätzen, was Schumacher bevorsteht, vermag trotzdem freilich keiner.

Schumachers Familie betonte nur, dass sie sich „ausdrücklich bei allen behandelnden Ärzten, Pflegern, Schwestern und Therapeuten in Grenoble ebenso wie bei den Ersthelfern am Unfallort bedanken“ wolle. Damit möchte sie es in Sachen Informationen für die Öffentlichkeit erst einmal belassen. Als einer der ersten reagierte Lukas Podolski auf die neuen Informationen. „Was für großartige Nachrichten!!! Gute Besserung Schumi!!! Ich war so glücklich, als ich davon hörte“, twitterte der Fußball-Nationalspieler.

Eine der besten Schweizer Kliniken

Lausanne liegt etwa 30 Kilometer entfernt vom luxuriösen Anwesen der Schumachers in dem Städtchen Gland am Genfer See. Schumachers Managerin teilte zwar nicht mit, wohin Schumacher gebracht wurde. Ein Sprecher der Uni-Klinik in der Schweizer Stadt Lausanne sagte aber wenig später, Schumacher sei am Morgen in das Krankenhaus eingeliefert worden. "Seine Familie ist bei ihm, in einem Bereich, der extra eingerichtet wurde, um ihre Intimität zu wahren und die bestmögliche Versorgung sicherzustellen", sagte der Kliniksprecher. "Wie bei allen Patienten wahren wir das Ärztegeheimnis und die Privatsphäre der Familie." Das Universitätskrankenhaus CHUV, wo die erwartbar komplizierte Rehabilitation jetzt stattfinden soll, gilt als eines der führenden Krankenhäuser in der Schweiz. Von Kennern des CHUV war zu hören, dass der frühere Rennfahrer in seiner Wahlheimat am Genfer See keinen besseren Ort für seine Genesung hätte finden können. Schumacher war von seinem bisherigen Krankenlager in Grenoble nach Lausanne transportiert worden. Aus Rücksicht auf die Privatsphäre der Familie und das Arztgeheimnis mache das CHUV keine weiteren Angaben, sagte ein Sprecher des Krankenhauses am Montag gegenüber der Schweizerischen Depeschenagentur.

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