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Sport: Golden League: Jelimo knackt den Jackpot Friedrich besiegt Vlasic, die deshalb leer ausgeht

Nur 13 Tage nach dem Pech von Peking meldete sich Ariane Friedrich eindrucksvoll zurück – mit dem größten Sieg ihrer Karriere. Die 24-jährige Hochspringerin von Eintracht Frankfurt, die bei Olympia eine Wirbelblockade behindert hatte und nur Siebte wurde, gewann überraschend das finale Golden-League-Meeting der Leichtathleten in Brüssel.

Nur 13 Tage nach dem Pech von Peking meldete sich Ariane Friedrich eindrucksvoll zurück – mit dem größten Sieg ihrer Karriere. Die 24-jährige Hochspringerin von Eintracht Frankfurt, die bei Olympia eine Wirbelblockade behindert hatte und nur Siebte wurde, gewann überraschend das finale Golden-League-Meeting der Leichtathleten in Brüssel. Bei Regen übersprang Ariane Friedrich zwei Meter und bezwang damit sowohl die große Favoritin Blanka Vlasic (Kroatien) als auch die belgische Olympiasiegerin Tia Hellebaut. Alle drei Frauen übersprangen die zwei Meter, doch Friedrich benötigte die wenigsten Versuche.

„Das ist ein großer Sieg für mich, dazu mein erster überhaupt gegen Blanka Vlasic. Ich wollte nach Peking unbedingt zeigen, was ich kann, wenn ich gesund bin“, erklärte Ariane Friedrich. Während dieser Sieg nach der Enttäuschung bei den Olympischen Spielen eine Genugtuung für Ariane Friedrich war, erlebte Blanka Vlasic in Brüssel die zweite große Pleite innerhalb von zwei Wochen. Ausgerechnet im olympischen Finale von Peking war die Siegesserie der Kroatin beendet worden, die zuvor in 34 Wettkämpfen über ein Jahr lang ungeschlagen war. In Peking wurde die 24-Jährige hinter Tia Hellebaut Zweite.

Nach Olympia hatte Blanka Vlasic in dieser Saison noch eine zweite große Chance: Sie war neben Kenias 800-m-Aufsteigerin Pamela Jelimo die einzige Athletin, die noch im Rennen um den mit einer Million Dollar dotierten Jackpot der Golden League war. Doch nach einem Sieg in Zürich patzte sie nun als Zweite hinter Ariane Friedrich in Brüssel. Problematisch für die Kroatin war das Wetter: Bei Regen wird sie unsicher und ängstlich. So wurde Brüssel zur teuren Pleite für Blanka Vlasic, die eine halbe Million Dollar verlor.

„Sie wird mich jetzt nicht gerade lieben, aber so kann es gehen im Sport. Blanka hat ja auch schon einiges gewonnen“, sagte Ariane Friedrich. Allerdings präsentierte sich die Kroatin auch im Moment der extremen Enttäuschung als faire Sportlerin und gratulierte der Deutschen zu ihrem Sieg. Keinen Kontakt hatte Ariane Friedrich, die erst in diesem Jahr zum ersten Mal die Zweimetermarke übersprungen hatte, dagegen zu Pamela Jelimo. Der Kenianerin hatte sie in Brüssel zum ganz großen Coup verholfen. Denn durch ihren Erfolg gegen Blanca Vlasic knackte die erst 18-jährige Jelimo, die die Entdeckung der Saison ist und keines ihrer bisher 13 Rennen über 800 m verloren hat, alleine den Jackpot und kassierte nach sechs Siegen bei den Golden-League-Meetings eine Million US-Dollar. „Ich fühle mich wie bei meinem Olympia-Sieg“, erklärte Pamela Jelimo, die mit dem Geld unter anderem ihre Familie unterstützen möchte.

Jelimo gewann am Ende alles, Vlasic verlor alles und trotz des Brüsseler Sieges war es auch keine ganz glückliche Saison für Ariane Friedrich. Die Enttäuschung von Peking sitzt tief. Dabei hatten in ihrem verzweifelten Kampf um eine Medaille auch die Rahmenbedingungen nicht gestimmt. 14 Stunden dauerte die Reise vom Vorbereitungscamp der deutschen Leichtathleten in Japan nach Peking, wo die Athleten wenige Tage vor dem Wettkampf ankamen. „Ariane hat dabei in einem Flughafenterminal eine Trainingseinheit absolviert“, erzählt ihr Trainer und Manager Günter Eisinger. Hinzu kam dann, dass am Finaltag der Physiotherapeut zu spät kam und weder er noch die Team-Ärzte ihr helfen konnten. Eine bittere Erfahrung des Duos Eisinger-Friedrich. Zukünftig wollen sie die Reise des eigenen Physiotherapeuten selber finanzieren.

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