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Eilts

© dpa

Hansa Rostock: Ärmel hochkrempeln mit Dieter Eilts

Der frühere Trainer der U 21-Nationalmannschaft wird Trainer in Rostock. Mit seiner ruhigen Art soll der 43-jährige Dieter Eilts Hansa Rostock aus der Krise führen.

Ein Kämpfer, ein Arbeiter war Dieter Eilts als Profi. Er glänzte nicht mit filigraner Technik, aber mit Einsatz und Beharrlichkeit. Im übertragenen Sinn krempelte er auf dem Platz die Ärmel hoch. Bei seinem neuen Arbeitgeber ist der Arbeiter Eilts gefordert: Der 43-Jährige soll das in die Krise und auf Platz 14 der Zweiten Bundesliga gerutschte Team von Hansa Rostock stabilisieren.

Eilts folgt auf den vor knapp zwei Wochen entlassenen Frank Pagelsdorf. Etwa zur selben Zeit wie Pagelsdorf war auch Eilts entlassen worden: als Trainer der U 21-Nationalmannschaft. Am Sonntag soll er in Rostock offiziell vorgestellt werden. Einen Tag später, beim Heimspiel gegen 1860 München, wird er das erste Mal auf der Trainerbank Platz nehmen. „Dieter Eilts war unser erster Ansprechpartner. Vom ersten Moment an hatten wir einen guten Eindruck“, sagte Hansa-Manager Herbert Maronn. Gute Stimmung herrscht an der Ostseeküste trotzdem nicht. Denn Eilts übernimmt das Traineramt in schwierigen Zeiten. Aus dem selbst ernannten Aufstiegskandidaten ist ein Abstiegskandidat geworden. Hansa Rostock hat nach dem 13. Spieltag gerade einmal zwei Punkte Vorsprung auf den Abstiegs-Relegationsplatz. Der Ostfriese muss mit einer verunsicherten und zerstrittenen Mannschaft arbeiten. Er habe „psychische Probleme“ bei der Mannschaft festgestellt, sagte der konsternierte Interimstrainer Juri Schlünz nach dem 0:6-Debakel der Hanseaten am vergangenen Montag beim 1. FC Kaiserslautern. Ein Problem sei die Grüppchenbildung innerhalb des Teams, erklärte Schlünz. Er ist froh, die Verantwortung abgeben zu können.

Trotz der schwierigen Situation in Rostock sieht sich Eilts, der einen Vertrag bis zum 30. Juni 2010 erhält, nicht als ein „Retter in der Not“. Ob er da nicht irrt? Denn nicht nur die Mannschaft, auch die Führung des Klubs ist offenbar zerstritten. Vorstandschef Dirk Grabow und Manager Maronn stehen stark unter Druck. Die Verpflichtung von Eilts vor der Wahl des neuen Aufsichtsrates am 26. November könnte eine schwere Krise in Rostock verhindert haben. Wie dringend der Handlungsbedarf war, offenbart eine Aussage des Hansa-Aufsichtsratsvorsitzenden Horst Klinkmann. Klinkmann, der nicht wieder zur Wahl antreten wird, hatte den Deal mit Eilts bereits als „in Sack und Tüten“ bezeichnet, als die Klubführung davon noch gar nichts wusste.

Eilts zeigt sich von diesen Störungen unbeeindruckt. „Es ist eine sehr reizvolle Aufgabe. Der Verein besitzt ein sehr gutes Umfeld mit tollen Bedingungen“, sagte er. Auch an das Potenzial der Mannschaft glaubt Eilts. Vielleicht braucht es dieser Tage an der stürmischen See einen kühlen Norddeutsche wie Dieter Eilts.

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