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Hansa Rostock: Verordnete Lockerheit

Die Niederlage im ersten Spiel gegen Bayern München durfte man einkalkulieren. Dennoch steht Rostock gegen Nürnberg schon unter Druck.

Frank Pagelsdorf klingt selbstbewusst, aber das muss so sein. Erstens ist das sein Job, zweitens sind die Leute, zu denen er so redet, verärgert. Die Fans des Fußball-Bundesligisten Hansa Rostock fanden es nicht lustig, dass ihr Team zum Saisonauftakt auswärts sang- und klanglos 0:3 gegen Bayern München unter gegangen ist. Deshalb verkündet der Hansa-Trainer Pagelsdorf markig: „Jetzt geht's erst richtig los. Wir wollen gewinnen. Die Mannschaft hat genug Selbstvertrauen, die Niederlage gegen Bayern wegzustecken.“ Gewinnen will Hansa heute gegen den 1. FC Nürnberg, im ersten Heimspiel im Ostseestadion. Und von seinem Team, in dem es keine größeren Veränderungen geben wird, verlangt Pagelsdorf, dass es nicht wie in München „vor Ehrfurcht fast erstarrt“. Gegen Bayern hatte Rostock nicht ein Mal gefährlich auf das gegnerische Tor geschossen. Das solls cih nun ändern. „Wir wollen zeigen, wer Herr auf dem Platz ist“, sagt Hansa-Offensivkraft Enrico Kern vor dem Spiel gegen den Pokalsieger.

Die Bedingungen sind für Rostocker Verhältnisse nicht schlecht: 22 000 der 29 000 Tickets sind bereits verkauft. Der neu gesäte Rasen ist in bester Verfassung. Und Rostock kann quasi in Bestbesetzung auflaufen. Aber alles ist eine Frage der Nerven. Im Kader von Hansa stehen viele Bundesliga-Neulinge. Stürmer Addy-Waku Menga gesteht: „Die Bundesliga ist etwas Neues. Aufgeregt bin ich schon.“

Die Rostocker bemühen sich weiter um die Verpflichtung eines offensiven Spielers. Aufsichtsratschef Horst Klinkmann sagt: „Ich bin optimistisch, dass wir noch jemanden holen.“ Geld sei nach dem Verkauf der Namensrechte des Ostseestadions für jeweils 1,5 Millionen Euro pro Saison für die nächsten zehn Jahre in begrenztem Umfang vorhanden. Klinkmann verlangt, dass sich Rostock nicht versteckt und gegen Nürnberg Punkte holt. „Die Mannschaft muss unbeschwert aufspielen.“ Müssen? Dummerweise kann man Unbeschwertheit aber nicht verordnen. Immerhin gibt’s für Rostock eine kleine Hoffnung: Nürnberg hat zum Saisonstart auch blamabel verloren.

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