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Achim Stocker ist tot

© ddp

Herzinfarkt: Freiburg trauert um Präsident Stocker

Achim Stocker, der langjährige Präsident des SC Freiburg, ist tot. Wie der Fußball-Bundesligist nach der 0:1-Niederlage gegen 1899 Hoffenheim bekanntgab, starb der 74-Jährige am Sonntag an den Folgen eines bereits am Mittwoch erlittenen Herzinfarkts.

„Wir haben die Nachricht unmittelbar vor dem Abpfiff erfahren. Sie hat uns geschockt und erfüllt uns mit tiefer Trauer“, sagte SC-Sprecher Rudi Raschke. Stocker war seit 1972 Vorsitzender des Vereins und damit dienstältester Clubchef im deutschen Profifußball.

In der gesamten Fußball-Szene sorgte Stockers Tod für Betroffenheit. „Ich bin auch erschüttert. Achim Stocker war ein toller Mann. So sympathisch, wie der SC Freiburg rüberkommt, war er auch“, sagte Bayern Münchens Manager Uli Hoeneß im Abonnement-Sender Sky. DFB-Präsident Theo Zwanziger reagierte ebenfalls geschockt. „Achim Stocker war ein hochkompetenter Mann, der sich über Jahrzehnte in vorbildlicher Manier für seinen Verein engagiert und Großartiges erreicht hat“, würdigte der Chef des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) den Freiburger Präsidenten. Er habe stets eine klare Linie verfolgt, „und auf sein Wort war immer Verlass“, würdigte er Stocker.

Noch größer war der Schock beim SC. „Stocker hat den Verein in seinem Herzen getragen und die Fans werden ihn immer in ihrem Herzen tragen“, sagte Raschke. „Wir verlieren einen großartigen Menschen. Das Mitgefühl gilt der Familie. Er hat jahrelang mit dem und für den SC Freiburg gekämpft und den Verein zu großartigen Erfolgen geführt.“ Stocker war nach dem Herzinfarkt in die Freiburger Universitätsklinik eingeliefert worden.

Der ehemalige Oberfinanzdirektor galt als die Vaterfigur des Sportclubs. Stocker litt schon seit vielen Jahren an einer schweren Herzerkrankung. Deshalb verfolgte er die SC-Spiele schon seit mehr als einem Jahrzehnt nicht mehr im Stadion, sondern nur zu Hause per Videotext.

Stocker genoss nicht nur in Baden, sondern auch bundesweit wegen seiner ehrlichen und besonnenen Art sowie wegen der mit geringen finanziellen Mitteln erzielten Erfolge des Sportclubs hohes Ansehen. „Er hat den Verein mit großem Sachverstand und Weitsicht und auch mit der nötigen Portion Pessimismus geführt“, sagte Raschke. Aus dem operativen Geschäft hatte sich Stocker schon seit längerem mehr oder weniger zurückgezogen. Er vertraute auf die Kompetenz von Sportdirektor Dirk Dufner und Trainer Robin Dutt.

Eine wegweisende Entscheidung traf Stocker 1991 mit der Verpflichtung von Volker Finke. Der Coach machte die zuvor eher provinziellen Breisgauer mit Kurzpass-Fußball, drei Bundesliga- Aufstiegen und zwei UEFA-Cup-Teilnahmen 1996 und 2002 zu einer bundesweiten Marke. Nach dem Ende der 16-jährigen Finke-Ära lag Stocker 2007 erneut richtig: Anstelle des früheren Lehrers holte er Dutt nach Freiburg, der die Mannschaft im Sommer zum vierten Mal in die erste Liga führte.

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