Länderspiel im Ticker: Deutschland unterliegt Österreich in Unterzahl mit 0:2

Der Spielbericht von Stefan Hermanns direkt aus dem Wiener Ernst-Happel-Stadion ist hier nachzulesen.

Wir dürfen jetzt nicht in die Opferrolle verfallen, sondern wir müssen die Situation akzeptieren und hart arbeiten.

Julian Nagelsmann, Bundestrainer

Der Frust und die Enttäuschung sind groß. Am Ende haben wir es den Österreichern auch zu leicht gemacht.

Ilkay Gündogan, Kapitän der deutschen Nationalmannschaft

Abpfiff. Deutschland verliert 0:2 und kann nach dieser desaströsen Leistung froh sein, dass es nur bei zwei Gegentoren geblieben ist. Sowohl defensiv als auch offensiv war es ein äußerst schwacher Auftritt. Nach der roten Karte für Leroy Sané wurde es kurzzeitig sogar etwas besser, die Leistungssteigerung hielt jedoch nur kurz an.

90. Minute: Zumindest Kevin Trapp kann hier einige Pluspunkte sammeln. Ohne den Torhüter von Eintracht Frankfurt läge Deutschland hier wohl schon deutlich höher zurück. In den sechs Minuten Nachspielzeit wird er sich wohl nochmal auszeichnen dürfen.

86. Minute: Vielmehr kommt Sabitzer zum nächsten Abschluss aus aussichtsreicher Position, verzieht aber deutlich.

82. Minute: „Oh, wie ist das schön“, schallt es von den Rängen des Ernst-Happel-Stadions. Das deutsche Team presst derweil hoch und müht sich trotz Unterzahl, noch einmal zurückzukommen. Klare Torchancen bleiben aber weiter aus. Auch der eingewechselte Marvin Ducksch (für Havertz) kann daran nichts ändern.

77. Minute: Deutschland kann endlich zwei gute Abschlüsse verzeichnen. Erst ist es Kimmich, der das Tor nur ganz knapp verfehlt, dann zieht Wirtz aus der Distanz ab, sein Schuss kann Alexander Schlager gerade noch so mit der Hand über die Latte lenken. 

73. Minute: Kaum habe ich es geschrieben, da fällt das 2:0 für Österreich. Wieder ist es das starke Duo um Baumgartner und Gregoritsch, das Hummels und Rüdiger das Leben schwer macht. Gregoritsch ist erneut der Zielspieler und setzt seinen Teamkameraden mit der Hacke in Szene. Baumgartner ist zentral vor dem Tor durch und vollendet sehenswert per Lupfer.

© AFP/JOE KLAMAR

70. Minute: Die taktische Umstellung auf eine Vierkette scheint der deutschen Mannschaft gutzutun. Sie hat nun längere Ballbesitzphasen und wirkt in der letzten Linie sicherer.

61. Minute: Während auf deutscher Seite weiterhin nichts zusammen läuft, werden die Österreicher immer selbstbewusster und die Torschüsse häufen sich. Auch wenn sie zuletzt weniger gefährlich waren. Nagelsmann bringt daraufhin gleich drei Neue, für Florian Wirtz, Robert Andrich und Joshua Kimmich, verlassen Serge Gnabry, Leon Goretzka und Ilkay Gündogan den Platz. Für Andrich ist es sein Länderspieldebüt in der A-Nationalmannschaft.

53. Minute: Nagelsmann reagiert auf die numerische Unterzahl und bringt Benjamin Henrichs, der auf die linke Abwehrseite geht. Nun spielt Deutschland mit einer Viererkette aus gelernten Verteidigern, denn Kai Havertz rückt auf die rechte Angriffsseite vor.

51. Minute: Österreich nutzt die entstandene Unruhe auf dem Platz direkt aus und kommt durch Posch zum nächsten guten Abschluss. Das 2:0 für die Gastgeber liegt in der Luft.

49. Minute: Rote Karte für Leroy Sané! Der Spieler vom FC Bayern macht seiner Frustration Luft und greift dem Österreicher Mwene nach einem Foul an den Hals. Damit spielt Deutschland nun fast eine komplette Halbzeit in Unterzahl.

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46. Minute: Zur zweiten Halbzeit reagiert Bundestrainer Nagelsmann und bringt Müller für den unauffälligen Füllkrug.

Halbzeitfazit: Deutschland zeigt bislang einen ganz schwachen Auftritt. In der Abwehr überwiegen vor allem bei Antonio Rüdiger die Fehler, auch der Spielaufbau aus der letzten Reihe existiert quasi gar nicht. In der Offensive mangelt es an der Durchschlagskraft, was auch an den aggressiv und gut verteidigenden Österreichern liegt. Niclas Füllkrug etwa sammelte in den ersten 45 Minuten lediglich 14 Ballkontakte und nahm kaum am Spiel des deutschen Teams teil.

42. Minute: Österreichs Baumgartner hat das 2:0 auf dem Fuß. Nach einem Seitenwechsel kommt der Ball zum Spieler von RB Leipzig, der aus sechzehn Metern einfach mal abzieht. Sein Schuss geht nur knapp am rechten Torwinkel vorbei.

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38. Minute: Der Gegentreffer scheint Deutschland nicht wachzurütteln. Weiterhin agiert die deutsche Elf beim aggressiven und teilweise hohen Pressing Österreichs unsicher und fehlerbehaftet. In der Offensive strahlt sie zudem wenig bis gar keine Torgefahr aus.

29. Minute: Marcel Sabitzer bringt Österreich in Führung, die zu diesem Zeitpunkt verdient ist. Nachdem das deutsche Team wieder hoch presst, verliert es dann die entscheidenden Zweikämpfe im Mittelfeld und ist stets einen Schritt zu weit weg. So können sich die Österreicher mit einem langen Ball auf Gregoritsch befreien, der per Kopf auf den nachrückenden Baumgartner ablegt. Dieser schickt Sabitzer auf halblinks, der Jonathan Tah auswackelt und mit einem satten Schuss aus 16 Metern ins linke untere Eck trifft.

24. Minute: Nach einem recht ordentlichen Beginn häufen sich beim deutschen Team die Fehlpässe und Ballverluste. Daraus ergibt sich ein offenes Spiel, in dem der Ballbesitz schnell und häufig wechselt. Österreich schaltet derweil bei Ballgewinnen schnell um, spielt zielstrebig nach vorne und setzt Deutschland damit zusehends unter Druck.

17. Minute: Die erste Großchance gehört Österreich und wieder mal ist es ein langer Ball aus der gegnerischen Innenverteidigung, der die deutsche Defensive aushebelt. Nach dem Pass von Stefan Posch ist Michael Gregoritsch Rüdiger und Hummels entwischt, scheitert dann aber am herauslaufenden Kevin Trapp.

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10. Minute: Nach dem ersten Aufreger steht Deutschland mittlerweile stabil und erlangt nach und nach die Spielkontrolle. Erwartungsgemäß interpretiert Havertz seine Rolle als linker Außenverteidiger sehr offensiv und schaltet sich gerne mit nach vorne ein. Bislang konnte er schon zweimal über außen durchbrechen, seine Hereingaben kamen aber beide nicht an.

3. Minute: Nach einem Fehlpass von Deutschlands Antonio Rüdiger am eigenen Sechzehner geht es schnell und Österreich kommt durch Baumgartner direkt zum ersten Abschluss, den Rüdiger aber zur Ecke abfälscht.

1. Minute: Das Spiel läuft, Deutschland bekommt zunächst den Ball.

20.43 Uhr: Die Nationalhymne von Deutschland wird gespielt und bei den deutschen Spielern kommen wohl Erinnerungen an den vergangenen Samstag hoch, denn sofort gibt es Pfiffe aus dem Publikum. Der Stadionsprecher ruft daraufhin „Fairplay. Fairplay!“ Zumindest kurz verstummen die Pfiffe.

20.40 Uhr: Kurz vor Anpfiff wird Nagelsmann nach den Gründen für den positionsgetreuen Wechsel in der Startelf von Goretzka anstelle von Kimmich gefragt. Einerseits wolle er die nötige Variabilität hinsichtlich des EM-Turniers im Sommer testen, andererseits sei Goretzka „ein defensiver denkender Sechser“.

20.25 Uhr: Für Julian Nagelsmann ist das Spiel gegen Österreich indes ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten. Trainer der Österreicher ist seit Ende Mai 2022 Ralf Rangnick, der Nagelsmann einst zu RB Leipzig holte. Rangnick sagte im Vorfeld, dass er die Spielidee Nagelsmanns „natürlich“ kenne.

Unter Rangnick qualifizierte sich Österreich als Zweiter der Gruppe F – nur einen Punkt hinter Gruppensieger Belgien – für die EM 2024 in Deutschland. Im Vergleich zum finalen Gruppenspiel am vergangenen Donnerstag in Estland (2:0) wechselt Rangnick nur einmal: Mwene ersetzt Wöber.

20.15 Uhr: Drei Tage nach der Niederlage in Berlin gegen die Türkei steht für das DFB-Team um 20.45 Uhr im Wiener Ernst-Happel-Stadion gegen Österreich das nächste prestigeträchtige Länderspiel an. Bundestrainer Julian Nagelsmann baut dabei weiter auf Kai Havertz in der Rolle als linker Außenverteidiger und verzichtet auf Joshua Kimmich sowie Florian Wirtz. Im Tor steht beim letzten EM-Testländerspiel des Jahres erneut Kevin Trapp als Ersatzmann von Marc-André ter Stegen.

Im Vergleich zum 2:3 gegen die Türkei bringt Nagelsmann Mats Hummels, Leon Goretzka und Serge Gnabry in die Startformation. Dafür muss neben Kimmich und Wirtz auch Benjamin Henrichs aus der Anfangsformation weichen. An seiner Taktik mit einem offensiv ausgerichteten Schienenspieler Havertz ändert der 36-Jährige trotz der Kritik nach der Türkei-Niederlage aber nichts.

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Die deutsche Aufstellung: Trapp - Tah, Hummels, Rüdiger, Havertz - Goretzka, Gündogan Gnabry, Brandt - Sané, Füllkrug